Hinweis

Die nachfolgenden Texte stammen von den jeweiligen Gruppen. Sie werden hier unverändert wie von den Gruppen geliefert zur Verfügung gestellt. Für Richtigkeit seitens der Vereinigung Alt-Brettheim keine Gewähr. Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweilige Gruppe.

Epoche um 1504

Während der Belagerung der damaligen kurpfälzischen Oberamtsstadt Brettheim durch württembergische Truppen 1504 half ein Landsknechtsfähnlein unter seinem Hauptmann Albrecht Schedel maßgeblich bei der letztendlich erfolgreichen Stadtverteidigung.

Allerdings wurde das Landsknechtsfähnlein vor allem wegen eines weiteren Vorfalles in der Schwarzerdt-Chronik von 1561 erwähnt: Einer Meuterei!

Nachdem der Sold schon eine längere Zeit ausblieb, dazu noch zwei Landsknechte nach Artilleriebeschuss von herabfallenden Mauersteinen beim Weißhofer Tor erschlagen wurden, schlug die Stimmung innerhalb des Fähnleins gefährlich um: Die Landsknechte wollten erst nach Ausbezahlung ihres wohlverdienten Soldes für die Kurpfalz weiterkämpfen, ein Überlaufen auf die württembergische Seite drohte. Sie zogen vor das Quartier ihres Hauptmannes am Marktplatz und forderten mit Nachdruck ihren Sold ein.

Allerdings waren in der Stadt nur wenige Geldmittel vorhanden, so dass wohlhabende Bürger wie Jacob Schmelzle oder Hans Reuter, der Großvater Philipp Melanchthons und der reichste Kaufmann der Stadt, neben Geld auch Naturalien wie Getreide, Tuch und Wein im Wert von 800 Gulden zur Beschwichtigung der Landsknechte zur Verfügung stellten. Nachdem auch die militärischen Befehlshaber der Stadt Waffengewalt gegen die Meuterer androhten, nahmen die Landsknechte unter Albrecht Schedel das Angebot an und griffen wieder auf Seiten der Kurpfalz und Brettheims zu den Waffen - höchst erfolgreich, wie uns die Geschichte lehrt.

 

Die 1992 noch unter dem Namen “Des Schedels schwarzer Haufen” gegründete Landsknechtgruppe “Albrecht Schedels Fähnlein e.V.” knüpft an diese historischen Begebenheiten an. Die gut 50 Mitglieder versuchen dabei, die militärischen und zivilen Bereiche eines spätmittelalterlichen Landsknechtsfähnleins so detailgetreu wie möglich darzustellen.

Zum militärischen Bereich gehört das Demonstrieren der üblichen spätmittelalterlichen Kriegstechnik mit Lang- oder Kurzwaffen wie Hellebarde, Schwert und Dolch sowie der jeweiligen Schutzausrüstung vom einfachen Helm bis zum kompletten Harnisch.

Des Weiteren sind Schwarzpulverwaffen mit diversen Hakenbüchsen bzw. Luntenschlossgewehren, einem Feldgeschütz (Kammergeschütz “Klara”) und einem Belagerungsgeschütz (Steinbüchse “Mayrin”) im Einsatz.

Im zivilen Bereich werden das Leben und das Arbeiten innerhalb eines Landsknechtstrosses dargestellt. Dabei steht das Zubereiten von Speisen nach historischen Rezepten und Zutaten neben diversen Hand- und Handwerksarbeiten im Vordergrund.

Mit den Handarbeiten (z.B. Nähen oder Sticken) werden Kleidungsstücke nach historischen Vorlagen mit den damals gebräuchlichen Materialien (Woll- oder Leinenstoffe) angefertigt, während u. a. durch Handwerksarbeiten die Kleidungsaccessoires (Schuhe, Ledertaschen oder Nestelbänder) hergestellt werden.

Am Peter und Paul Fest sind die Mannen um ihren Hauptmann Albrecht Schedel an allen wichtigen Festaktivitäten beteiligt: Beim “Ausfall 1504” am Simmelturm oder beim Festumzug im Gewalthaufen ist das Fähnlein neben weiterer Gruppen wie der Landsknechtgruppe Bretten 1504 beteiligt und marschiert meist an vorderster Reihe. Das detailgetreue Nachspielen der überlieferten Geschehnisse um die meuternden Landsknechten unter Albrecht Schedel ist dabei unser zentraler Anspruch - ist doch das ‘Drehbuch’ mit der Schwartzerdt-Chronik schon vorhanden!

Der Lagerplatz des Fähnleins unter Albrecht Schedel befindet sich auf dem Kirchplatz hinter der Stiftskirche.

 

Albrecht Schedels Fähnlein e.V.
Postfach 11 41
D-75001 Bretten

www.albrecht-schedels-fähnlein.de/

www.facebook.com

 

1. Vorstand:
Jörg Herrmann
Forlenweg 19

75228 Ispringen

vorstand@albrecht-schedels-faehnlein.de

Stand: 2022

 

Die Bauerngruppe Alt-Brettheim 1504 e.V. ist eine der ältesten und größten Vereine in Bretten, der den mittelalterlichen Teil des Peter-und-Paul-Festes präsentiert. Sie ist ein eingetragener Verein mit etwa 240 Mitgliedern, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den vierten Stand des Mittelalters darzustellen und auf das karge Leben von damals aufmerksam zu machen. Unter anderem mit alten Gerätschaften will man zeigen, wie mühselig damals für das tägliche Brot gearbeitet werden musste. 

Sebastian Münzer sagt über die Bauern in der Reformationszeit:
Der vierte Stand sind die Menschen, die auf dem Felde sitzen in Dörffern und Höffen (...) und werden genannt Bawern (...). Diese führn gar ein schlecht und niederträchtig Leben.

Doch daneben fanden die Bauern auch die Zeit, das Leben zu feiern! Dies bringt die Bauerngruppe mit einer Tanzgruppe bei zahlreichen Auftritten im In- und Ausland und der Bauernschenke auf dem Peter-und-Paul-Fest zum Ausdruck.

Der Verein nimmt seit 1960 am Brettener Heimatfest Peter-und-Paul teil. Hierbei werden die Festbesucher in der Bauernschänke am Seedamm mit Hausmacherspezialitäten wie dem beliebten Leberwurstbrot verwöhnt. Zugleich wird den Festbesuchern auch mit vielerlei Darstellungen des mittelalterlichen Lebens im Bauernlager ein Einblick in das Spätmittelalter gegeben.

Das Bauernlager ist auf jeden Fall einen Besuch am Peter-und-Paul-Fest wert und heißt gerne die Festbesucher willkommen.

Hoch lebe der Bauernstand!

 

Alexander Kerres

1.Vorsitzender

Gottlieb-Daimler-Str. 3
75015 Bretten

 

vorstand@bauerngruppe-bretten.de
www.bauerngruppe-bretten.de

 

Stand: 2022

Dieses Symbol ist der sogenannte Bierzeiger. Dieser Bierzeiger oder auch Zoiglstern genannt hat nichts zu tun mit dem Davidstern (der seit dem 14 Jahrhundert als religiöses Symbol des jüdischen Glaubens bekannt ist). Bereits im 15. Jahrhunderts benutzten die Bierbrauer dieses Symbol als Zunftzeichen. Eine von vielen Überlieferungen sagt aus, daß das Hexagram für die drei am Brauen beteiligten Elemente (Wasser, Feuer und Luft) sowie die Zutaten (Wasser, Malz und Hopfen) stehen soll. Hefe wurde, da die Bedeutung noch nicht bekannt war als Zeug betrachtet.






















Brettener Bierbreuwer

Die Geschichte der Brettener Bierbreuwer

Während des Peter- und Paul-Festes 1993 saßen einige junge Brettener bei einem Krug Bier zusammen. Durch den historischen Rahmen kam die Frage auf, welchen Stellenwert wohl das Bier im Mittelalter hatte? Die Anwesenden waren jahrelang bei verschiedenen Peter- und Paul Gruppen aktiv und erkannten sofort, dass die Darstellung des Bierbrauens eine Bereicherung des Brettener Festes wäre. Es fanden sich schnell weitere Interessierte, die beim Aufbau einer„Historischen Bierbrauergruppe“ mitwirken wollten.

Die „Brettener Bierbreuwer“ waren geboren.

Die ersten Anstrengungen der Bierbreuwer

In den folgenden Wochen und Monaten wurden etliche Anstrengungen unternommen um sich in die Materie der Braugeschichte einzuarbeiten. Es wurden Bücher gewälzt, Briefe an verschiedene Schulen und Brauereien geschrieben (z.B. an die Brauerschule in Ulm, Privatbrauerei Hoepfner Karlsruhe, Weihenstephan). Des weiteren wurden Brauereimuseen besucht, um sich die ganze Geschichte des Bierbrauens auch in den verschiedenen Epochen sowie Regionen bzw. Ländern vor Augen zu führen. Außerdem konnte man auch die Gerätschaften sowie Zubehör anschauen, welches für das Lager der Bierbreuwer noch benötigt wurde.

Der erste Sud

Es wurde kurzerhand eine Küche zu diesem Zwecke zur „Braustätte“ erklärt. Allerdings kamen beim Einmaischen doch ernste Zweifel, ob aus dieser „unappetitlichen Brühe“ am Ende Bier werden kann, bzw. oder ob man in Zukunft lieber Wein trinken solle. Aber man wollte ja dem Publikum an Peter- und Paul etwas bieten, und so wurde der Sud zu Ende gebracht, und das Ergebnis war das:

BRETTENER HUNDLESBRÄU“

Seit 1994 nehmen die Brettener Bierbreuwer aktiv am Peter- und Paul-Fest teil. Für viele Gäste ist die Darstellung der historischen Braukunst sowie die dazugehörende Bierprobe beliebter Anlaufpunkt und es wird über Geschmack, Farbe und Herstellung des Gerstensaftes gefachsimpelt. Die Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren ein großes Fachwissen angeeignet um auf fast jede Frage antworten zu können.So ist vielen unbekannt, dass 5000 bis 3000 v. Chr. schon im alten Ägypten und Syrien Bier hergestellt wurde. Zwar unterschied sich die Herstellung durch die Beigabe von Fladenbrot als Gärungszusatz von der heutigen, jedoch sind die Ursprünge dort zu finden. Im frühen Mittelalter unterlag die Bierherstellung fast gänzlich den Frauen, die das Brauen für den eigenen Haushalt übernahmen. In dieser Zeit wurden sicherlich noch diverse Kräuter zugesetzt um den oft schalen Geschmack zu verfeinern.

Im Jahre 1516 trat dann das noch heute gültige Reinheitsgebot in Kraft, nachdem lediglich Hopfen, Malz und Wasser zur Bierherstellung verwendet werden.

Die Klöster (z. B. Andechs, Weihenstephan…) begannen schon früh die Bierherstellung weiter zu entwickeln um Ihr „Fastengetränk“ immer schmackhafter werden zu lassen. Zudem wurde es immer mehr zu einer Einnahmequelle für die Klöster. Zu dieser Zeit wurde fast ausschließlich obergärig gebraut, da hier der Sud nicht gekühlt gelagert werden muss.

Durch die technischen Weiterentwicklungen (Kühlmöglichkeiten etc.) und das Wissen um die Hygiene ist heute ein gleichbleibendes und leckeres Ergebnis zu erwarten.

Wichtig zu wissen für alle, die unter die Hobbybrauer gehen möchten: Jeder Braugang ist bei der Zollbehörde anzumelden und entsprechende Abgaben fallen an.

 

Die Brettener Bierbreuwer freuen sich auf Ihren Besuch!

 

Brettener Bierbreuwer
Matthias Lorenz
Hauptstraße 62/1
75015 Bretten-Rinklingen

Tel.-Nr.: 07252/8159
Handy-Nr.: 0170/3112536

bierbreuwer1966@t-online.de

 

Stand: 2022

Die Brettener Artillerie 1504 wurde im Dezember 2005 gegründet, um eine eigene Artilleriegruppe mit Vereinsstatus ins Leben zu rufen. Die Anfänge reichen jedoch viel weiter zurück. Da wären zum Beispiel die Gruppe ‚Balduff’ zu nennen, die seit 1989 ihren festen Platz neben dem neuen Rathaus hatte, oder die beachtliche Artillerieabteilung, die sich im Lauf der Jahre innerhalb der ‚Brettener Landsknechte’ gebildet hatte.

Beim legendären Tross 2004 kam es erstmals zu einer folgenreichen Zusammenarbeit verschiedenen Artilleristen der Gruppe Balduff, der Knittlinger Staigschützen und der Landsknechte. Während des Abenteuers ‚Tross’ entstanden Freundschaften, wo zuvor allenfalls einzelne Kontakte vorhanden waren. Mit einem Wort - hier wuchs zusammen, was zusammengehörte - um ein geflügeltes Wort zu benutzen.

Mit unseren drei Großgeschützen (Kaliber 80 mm, 85 mm und 88 mm) und diversen weiteren Feuerrohren - wie diversen Mörsern oder dem zwölfschüssigen Orgelgeschütz ‚Schwarz Agnes‘ - bieten wir mit rund 50 Mitgliedern eine weitgehend authentische Artilleriestellung des frühen 16. Jahrhunderts. Zudem arbeiten wir intensiv an der praktischen Umsetzung des militärischen Feuerwerks, hierzu zählen Pechkränze, Brandballen oder Feuerpfeile. Denn auch diese Facetten historischer Kriegstechniken gehören zur ‚Kunst, das Feuer zu beherrschen‘!

 

Brettener Artillerie 1504 e.V.
1. Vorsitzender Markus Höger
Alter Göbricher Weg 91
75 177 Pforzheim

 

www.artillerie-bretten.de

 

Stand: 2022

 

Traditionelles Bogenschießen, Pfeile- und Bögenbauen, Bretten in der Schlacht verteidigen und auch vielen Besuchern das Schießen näherbringen, all das gibt es bei den Bogenschützen auf dem Peter und Paulfest. Seit nunmehr über 25 Jahren gibt es diese mittelalterliche Gruppe.

Alles fing mit dem Brettener OpenAir Fest an. Einige Aktive und Helfer des Musikfestes, darunter Peter Hack, der Vorsitzende des Bogenschützenvereins, waren auf der Suche nach einem mittelalterlichen Verein. „Wir wollten endlich aktiv an dem Fest teilhaben. Ein paar wollten auch ihre alte Gruppe verlassen. Wir beschlossen deshalb eine eigene zu gründen. Wir überlegten was wir denn machen könnten und fanden dann schließlich das Bogenschützenthema. Das wir dabei auch eine neue Sportart kennenlernen und ausüben konnten war einfach perfekt!“

Im ersten Jahr wurde das Fest sehr improvisiert und abgeschieden in einem Keller in der Bessergasse gefeiert. Doch im nächsten Jahr, gerade mal zu fünfzehnt, ging es dann schon zu dem bisherigen Platz am Seedamm. Ein Zelt wurde selbst entworfen, und mit der Hilfe von vielen Verwandten und Freunden wurde fleißig gezimmert und genäht. Das Interesse für das Bogenschießen war geweckt, es wurden viele Bücher zu Rate gezogen und auf der Suche nach weiterer Hilfe nahmen sie Kontakt zu einem professionellen Bogenbauer aus Stuttgart auf. Christoph Matzke, der mittlerweile auch Mitglied in dem Verein ist, brachte das Know-how und die nötigen Bögen mit. Gerade bei den selbstgebauten Bögen wird sehr auf die Authentizität geachtet. Im Vergleich zu modernen Compoundbögen ist der Umgang mit den Langbögen sehr kraftintensiv und muss hart trainiert werden. Dazu wurden im Laufe der Jahre Streuobstwiesen in Brettens Umgebung angemietet, jetzt allerdings geht es auf einen professionellen Schießplatz eines befreundeten Vereins in Baden-Baden.

Aller Anfang war schwer. Der Umgang mit dem Bogen war sehr gewöhnungsbedürftig und einige Bogenschützen kamen abends nach dem Training nicht nur deprimiert hach Hause, sondern auch mit blauen Flecken auf dem Unterarm von der vorbeischnalzenden Sehne. Aber es hat sich gelohnt. Mittlerweile nehmen Einige an Bogenschützenturnieren teil. Ein eigenes Turnier wurde auch schon veranstaltet. Und 2013 haben es zwei aus der Gruppe, Ismet Karabulut und Peter Hack, sogar bis zur Weltmeisterschaft nach Südafrika gebracht.

Neben dem sportlichen Thema steht auch das mittelalterliche Miteinander im Vordergrund. Zu Beginn gab es kleinere Ausflüge in die Umgebung. So ging es zum Beispiel auf die Ravensburg: mit Kind und Kegel, Pferd und Wagen wurde zur Burg gewandert und übernachtet. Natürlich waren die Bogenschützen auch beim Tross 2004 vertreten. Heute gehen viele der Bogenschützen zusammen auf mittelalterliche Ausfahrten. Während sie sich oft den befreundeten Landsknechten anschließen, wie bei den Fahrten nach beispielsweise Calliano oder Le Puy, haben sie auch ein eigenes Ziel: die Insel Gotland in Schweden. Die gut erhaltene mittelalterliche Stadt Visby feiert jedes Jahr ihr Mittelalterfest mit Bogenturnier, zu dem die Brettener Bogenschützen immer herzlich Willkommen sind.

Die Gruppe ist mittlerweile ein buntgemischter Haufen aus 60 Mitgliedern, die weit verbreitet von Stuttgart über Köln und Berlin bis Sydney leben. Trotz der Entfernung schaffen es aber die Meisten sich mindestens einmal pro Jahr, am Peter und Paulfest, in Bretten wieder zu treffen. Gerade das lässige Miteinander, das Sportthema, aber auch das Abwechslungsreiche am Peter und Paulfest machen diese Gruppe so interessant. Neben der Teilnahme an der Schlacht (Florian Grässle: „mir g’winne’ immer“), wird hier auch auf der eigenen Schießbahn geschossen, neue Pfeile und Bögen gebaut und interessierte Besucher im Bogenschießen angelernt. Zu finden sind wir am Viehmarkt … schaut doch mal vorbei.

 

Stand: 2022

Unter diesem Namen haben sich Menschen zusammengeschlossen, die in ihrer Freizeit in eine andere Zeit reisen: Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen im Hier und Jetzt das Leben des Mittelalters mit all seinen Bräuchen und Sitten näher zu bringen.

Wie funktioniert das??

Die Mitglieder der Bruderschaft schlüpfen in selbstgeschneiderte „Gewänder“ und üben teilweise längst vergessene Berufe aus, die einst selbstverständlich und weit verbreitet waren. Sie arbeiten alten Traditionen entsprechend und setzen originalgetreue Werkzeuge und Requisiten ein. Sie pflegen ihr Arbeitsmaterial und ihre Ausrüstung und besorgen sich die notwendigen Rohstoffe wie Holz oder Wolle. Doch der Spaß und das Vergnügen kommen nicht zu kurz: Es wird gelacht und getanzt, die Mitglieder singen mittelalterliche – und nicht immer ganz jugendfreie – Lieder. Und wenn alle ihr Tagwerk vollbracht haben, wird natürlich auch für das leibliche Wohl der Aktiven gesorgt, die gemeinsam an einer zünftigen Holztafel essen und trinken.

Wann und wo ist die Gruppe aktiv??

Das ganze Jahr über finden Feste, mittelalterliche Märkte oder Jubiläen statt, zu denen wir eingeladen werden. Höhepunkt für die Gruppe ist dabei ohne Zweifel das heimische Peter und Paul Fest im badischen Bretten – oder besser gesagt: in „Brettheim“ –, das nicht nur das älteste südwestdeutsche Heimat- und Volksfest, sondern auch eines der größten Mittelalterfeste im Land ist.

Natürlich können Sie uns auch auf anderen Veranstaltungen treffen und mit uns zusammen die Reise in die Vergangenheit antreten – vielleicht schon bald bei Ihrem eigenen Fest....

 

Martin Bauer
Gölshäuser Lücke 11

75015 Bretten

www.bruderschaft-der-freien-zuenfte.de

 

Stand: 2023

 

Heydolfesheim, das jetzige Heidelsheim, bekam in der Stauferzeit die Stadtrechte verliehen.  Die Bürgerwehr wurde damals gegründet, um das Gemeinwohl der Bürgerwehr innerhalb der Stadtmauern zu schützen. Sie bestand aus wehrfähigen Männern mit einem Hauptmann als Anführer.

1982 wollte man alte Traditionen aufleben lassen. Deshalb gründeten 13 Heidelsheimer mit dem damaligen Ortsvorsteher Paul Metzger die Bürgerwehr Heydolfesheim. Die Mitglieder wollten Heimat, Brauchtum und Denkmäler ehrenamtlich pflegen und schützen.

1982 wurde zunächst der Katzenturm restauriert. In 4 Monaten und 2300 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde der Turm so hergerichtet, dass er wieder der Bevölkerung zur Besichtigung freigegeben werden konnte.

1983 wurde in 2200 ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Diebsturm renoviert. Er bekam unter anderem ein neues Dach und zum diesem Anlass wurde das 1. Heydolfesheimer Reichsstadtfest gefeiert welches noch heute alle 2 Jahre seinen festen Platz im Heidelsheimer Terminkalender hat.

1984 wurde in 600 Stunden Arbeitsstunden der Schafsbrunnen restauriert und im selben Jahr das Kriegerdenkmal.

1985 wurde der Marktbrunnen auf dem Marktplatz in 1100 unbezahlten Arbeitsstunden restauriert und anlässlich der Fertigstellung das erste Marktbrunnenfest gefeiert. Noch heute findet dieses Fest jedes Jahr an Himmelfahrt statt.

1992 bekam die Bürgerwehr ihr Domizil im ehemaligen Volksbad im Kellerbereich der Dietrich- Bonhoeffer-Schule in Heidelsheim.

Nach wie vor fühlt sich die Bürgerwehr für Instandhaltung und Restauration der Objekte in Heidelsheim verantwortlich.

Die Restauration der Stadtmauer war aktuell die letzte große Maßnahme. Doch auch die regelmäßige Säuberung von Diebsturmhaus und Katzenturm stehen auf dem Kalender der Bürgerwehr.

Eine besondere Auszeichnung bekam die Bürgerwehr Heydolfesheim 1984 vom damaligen Landesvater Lothar Spät. Die beiden Hauptpreise des Landes Baden Württemberg für kommunale Bürgeraktion im kulturellen Bereich.

Die Bürgerwehr beteiligt sich an historischen Festen und Umzügen und präsentiert mittelalterliches Lagerleben mit ihren Trommlern,- Tanz- und Musikgruppe. Fester Bestandteil ist die Teilnahme beim Peter und Paul Fest in Bretten, Obergrombacher Burgfest, und natürlich beim Heidelsheimer Reichsstadtfest. Das Marktbrunnenfest am Vatertag, das Adventssingen auf dem Marktplatz sowie die Nikolausaktion „Nikolaus von Haus zu Haus“ sind Jährliche Aktionen, die von der Bürgerwehr ausgerichtet werden.

Mehr dazu unter: https://www.buergerwehr-heydolfesheim.de

 

 

 

Zuwachs bei den Burattini!

Die Puppenspieler Burattini bekommen Zuwachs – und zwar in Form von einer neuen Figur an Fäden, die die Geschichte um die bereits bekannten Figuren auf spannende Weise erweitern wird.

Mehr soll noch nicht verraten werden – die Burattini freuen sich darauf, das Geheimnis beim diesjährigen Fest zu lüften.

Wie gewohnt ziehen die Puppenspieler durch die mittelalterlichen Gassen und machen sich durch lautstarke Musik bemerkbar. Der Handkarren mit den Marionetten und dem Puppenspielerwappen ist nicht zu übersehen. Spontan wird angehalten, um die umstehenden Gäste mit kurzen Spielszenen zu unterhalten.

Wer das komplette Programm sehen will, ist herzlich am Sonntagabend um 20 Uhr ins Zehrhaus Paravicini in der Wassergasse eingeladen.

 

Ellen Block
Gerhard-Hauptmann-Str. 2/3
75015 Bretten

 

Stand: 2023

Feldscher! Hack’s ab!
Wer hat eitrige Wunden zum Ausbrennen?

Im Nebenschauplatz der Schlacht arbeitet der Feldscher während und lange nach dem tödlichen Geschehen. Er ist für die medizinische Versorgung verantwortlich und ist der Vorfahre des heutigen Chirurgen und Militärarztes. Zu seinen Hauptaufgaben gehört zum einen die ärztliche Fürsorge der Landsknechte und zum anderen das Putzen und Scheren des Bartes, wodurch der Feldscher oder auch Feldscherer seinen Namen erhielt – diese praktischen Eigenschaften grenzen ihn somit vom studierten Medicus ab.

Seit der Gründung im Jahre 2005 stellt die Mittelaltergruppe „Der Feldscher zu Brettheim“ dieses handwerkliche Geschick auf Mittelaltermärkten, Einzelauftritten oder anderen Veranstaltungen dar und führt das Publikum durch die primitiven Anfänge der Chirurgie und Wundpflege. Eindrucksvoll behandelt der Feldscher verschiedene kleinere Verletzungen, wie eine Fußquetschung, bis hin zu Pfeil- und Schusswunden – ja, sogar in der Amputation von Gliedmaßen ist er ausgebildet.
Unterstützt wird er durch seine Kräuterweiber, die für die Nachbehandlung mit Salben und Tinkturen, Edelsteinen mit heilender Wirkung zuständig sind und dadurch das Leiden der Patienten zu mildern verstehen. Für allerlei körperliche und geistige Sorgen findet ein jedes Kräuterweib das passende Gegenmittel.

www.der-feldscher.de

 

Das Marktrecht in Brettheim

In Bretten kann das Marktrechtrecht bereits seit den Jahre 1148 belegt werden,. Eine entsprechende Urkunde weist auf damals bereits bestehende Marktprivilegien hin. Auch das Münzrecht einer Brettener Münze ist aus der Gründungsurkunde des Zisterzienserkloster Maulbronn zu entnehmen.

 

Straßennamen als Nachweis für Gewerbe und Handel

Durch den Zunftzwang wurden die Ausübung eines Gewerbes, die Vergabe an einzelne Gewerbe sowie der Vertrieb der Waren geregelt. Wer  unzünftig arbeitete, wurde bestraft und als Stümper verfolgt.

Noch heute gibt es Straßennamen in Bretten und Umgebung die auf alte Gewerbebezeichnung zurückgeht. Wie die Lohgasse, Gerbergasse, Apothekergasse, Werkhausgasse, zur Bergmühle, Ölmühle oder Mühlengasse. Auch ein Teil des Festgeländes . Am Viehmarkt ,Schlachthausgasse geht auf Markt und Gewebe zurück.

          

Die Ehrbahren Zünfte zu Brettheim sind auch in diesem Jahr dabei

Die Zunft vertrat sowohl das Gemeininteresse der zunftangehörigen Berufsgenossen nach außen als auch den Eigenschutz des einzelnen Mitgliedes. In der Handwerkergasse an der Kreuzung der Obere und Untere Kirchgasse kann man verschiedene Handwerksberufe die es alle damals schon gegeben hat sehen. Der eingetragene Verein wurde 1984 von handwerksbegeisterte Gesellen und Meister von vielen Berufen gegründet. In der Gasse haben wir einen eigenen Brunnen der besonders wichtig für die  Filzhutmacher und  Korbmacher, weil sie für ihre Tätigkeiten Wasser brauchen. Die große Zunftfahne in der Mitte des Platzes ist weithin zu sehen. Um alle 12 Handwerke in ihr eigenes Haus zu bringen werden geschälte Fichtenstangen mit Holzdübeln und Stricke zu Hütten verbunden. Damit alle 70 Mitglieder ein Dach aus Wasserdichten Planen habe und die Werkstatt vor Regen und Sonne geschützt ist.  Am Samstagmittag um 14.30 wird zur Handwerker Tafele Platz Nr. 32 gerufen das mit einem Tischgebet von Bruder Matthias eröffnet wird.

 

In der Werkstatt

Die Werkstätten und Arbeitsräume liegen eben im Erdgeschoss möglichst ohne Stufen und Treppen zu erreichen. Der Verkaufsraum ist zur Straße hin offen. Manche Waren werden auf Ständer oder einfach auf die Straße ausgelegt. Die Meister besitzen das Werkzeug und liefern das Rohmaterial an den Gesellen oder Lehrling.

Gemäß den Bestimmungen der Zunft muss die Arbeit sichtbar vor dem Kunden erfolgen, sodass die Güte garantiert und kein Betrug möglich ist. Bei vielen Berufen wie  Filzhutmacher, Buchbinder, Beutel / Taschenmacher oder Bleiverglaser werden die Waren nach Wunsch nach Maß gefertigt.

    

Berufsvorstellung:

Dargestellte Berufe auf dem Fest:

Beutler, Buchbinder, Buchdrucker, Besenbinder, Gürtler, Bleiverglaser, Wollspinner, Filzhutmacher, Korbmacher, Kerzenzieher, Leiterbau/Schreiner, Holzuhrmacher, Fladenbäcker.

 

Die einzelne Berufe zeigen wie aus Lederstücke Beuteln, Taschen und in Form gebracht wird, an Fichtenstangen und Eichensprossen wird gebohrt, ausgestemmt und mit Holzkeilen die Sprossen eingesetzt. Einzelne Bunte Glasstücke in Blei gefasst bis eine Fensterverglasung daraus entstanden ist. Aus einzelnen Weiden werden Körbe und aus losen Papierblätter ganze Bücher. Aus gekämmte Schafwolle, meist grau oder braun, bestes Brunnenwasser aus dem eigenen Brunnen in der Handwerkergasse, Seife und eine zugeschnittene Form aus Leder, die in Aussehen und Größe dem gewünschten Filzhut entspricht.  Auch  Schnallen und Beschläge aus Kupfer und seinen Legierungen die durch verschiedene Punzen und Hämmer, von der Rückseite des Bleches ein Relief entstehen, das durch Drücken oder Pressen in Form gebracht wurde.  Die verschiedenen Einzelteile konnten mittels Falzen, Bördeln und Vernieten sowie Hart oder Weichlöten zusammengefügt werden  Das Spinnen der gesäuberten Rohwolle zu Garn an einem Spinnrad ist zu sehen wie auch heute noch gilt Kleider machten Leute umso mehr achtet deswegen auf das äußere Erscheinungsbild der verschiedenen Handwerkszünfte mit Weste/Hemd/Hut wie man beim Zimmermann noch heute gut erkennen kann. Bei Einbruch der Dunkelheit fallen die Werkzeuge auf den Tisch und verschwinden in die Holzkisten, diese werden dann gegen Laternen und Kerzenständer gewechselt um Holzteller, Löffel und Messer wiederzufinden auch das Liederbuch gehört dazu.

 

Wann kann man das Städtische Handwerk sehen?

Am Samstag  von 15.00 Uhr bis Einbruch der Nacht und am Sonntag  nach dem großen Festzug bis Einbruch der Dunkelheit weil dann das Essen ruft und wir nichts mehr sehen können.

  

Weiters über das Handwerk am Peter und Paul Fest gibt es im einen Buch* Die Welt des Handwerks um 1500 in Lindemanns Bibliothek. Herausgegeben durch Herbert Meindl und Werner Zailer.

Werner Zailer
Hauptstr. 62

75015 Bretten
Mobil: 0176 47323054

Gerhard Drabek
Eichendorffweg 11

75015 Bretten
Tel.: 07252 80608
Mobil: 0176 63704023
gerhard.drabek@web.de

www.ehrbare-zuenfte-brettheim.de

 

Stand: 2023

 

Barfuß durch Brettens Gassen

„Geld raus! Geld raus!“ Sobald dieser fordernde Ruf durch Brettens Gassen hallt weiß mittlerweile jeder, dass sie nicht weit sein können: Die Zigeyner. Gegründet im Jahr 1957 sind sie seit nunmehr über 55 Jahren ein fester Bestandteil des Festes und repräsentieren all diejenigen Mitglieder der sozialen Unterschicht, die aus der ansässigen Gesellschaft ausgegrenzt wurden: Gesinde, Vertriebene, Arbeitssuchende, Tagelöhner, Delinquenten oder aber auch fahrende Berufe wie Kesselflicker und Kleinhändler. Als eine bunte Gruppe verschiedener Individuen reiste das fahrende Volk umher und versuchte mit Almosen sein Überleben zu sichern und dem Schicksal der Armut zu entgehen. Ärmlich gekleidet und oft barfuß waren die "Fahrenden" dabei schon äußerlich als Außenseiter erkennbar. Die Vernachlässigung der im Mittelalter üblichen ständischen Ordnung und die Darstellung der oft zwielichtigen Existenzen beim Betteln, Hausieren oder Herumlungern brachte der Brettener Gruppe schnell den Namen "Zigeuner" ein.

Heute haben die Zigeyner ihr Lager während des Festes auf dem Kirchplatz aufgeschlagen und versuchen als Moritatengeber, Salbenverkäufer, Löffelschnitzer oder Wurzelwahrsager ein paar Groschen zu erbetteln und die Zuschauer zu unterhalten. Auch wird die mittelalterliche Küche zünftig dargestellt, unterbrochen von gelegentlichen Bettelausflügen über das Fest.

Der Verein hat es sich hierbei zur Aufgabe gemacht, den jährlich hauptsächlich beim Festumzug erbettelten Obolus verschiedenen gemeinnützigen Zwecken innerhalb der Stadt Bretten zugutekommen zu lassen.

 

1. Vorsitzender:
Jürgen Zipf

Bertha-von-Suttner-Str. 31
75015 Bretten

www.zigeyner-bretten.de

 

Stand: 2023

 

Der Fanfaren- und Trommlerzug Bretten 1504 e.V. wurde im Jahre 1934 gegründet. Im Jahre 1950 folgte unter der Leitung von Willi Kuhn der erste Auftritt nach dem Krieg beim Peter-und-Paul-Fest in Bretten. Er ist somit einer der ältesten Fanfarenzüge Deutschlands.

Seit Jahrzehnten stellt der Fanfarenzug bei zahlreichen örtlichen und überörtlichen Auftritten eine der "Visitenkarten" der Stadt Bretten und der Vereinigung "Alt-Brettheim" dar. Dies gilt z.B. für die Mitgestaltung von "Brettener Tagen" bei verschiedenen Auftritten im In- und Ausland und bei Großereignissen von über-regionaler Bedeutung, wie beim Deutschlandfest in Berlin, beim Tänzelfest in Kaufbeuren, beim Schlossfest in Neuburg/Donau, bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele und vieles andere mehr. Ein absolutes Highlight war die Konzertreise welche über Toronto, die Niagara Fälle nach New York führte, wo man der sogenannten „Steubenparade“ teilnahm.  Im gesamten süddeutschen Raum ist der Fanfarenzug seit langem bekannt und ein immer wieder gern gesehener Teilnehmer bei historischen Volks- und Heimatfesten. Durch die Einbindung in die Vereinigung Alt-Brettheim und das Brettener Peter-und-Paul-Fest nimmt der Fanfarenzug eine herausragende Stellung bei der Brauchtums- und Heimatpflege im Brettener Raum ein. Das intensive Bemühen um historische Detailgenauigkeit bei der Darstellung der Fanfaren-, Trommler- und Fahnenschwinger-Tradition verbindet sich mit kontinuierlichen Verbesserungen und Weiterentwicklungen des musikalischen Repertoires.

Während des Peter-und-Paul-Festes bietet der Fanfarenzug rund um das Vereinsheim in der Melanchthonstraße 45 - im dann „Fanfarenhof“ genannten Außenbereich - allerlei Kulinarisches an. Der „Fanfarenhof“ wird dann zum geselligen Treffpunkt für Jung und Alt bei reichlich „Speis und Trank“ und Unterhaltung. Zahlreiche Fanfarenzüge geben sich ein „Stell-Dich-Ein“.

Übrigens: Auch die Fanfarenschänke mit ihrem gemütlichen Gastraum und dem großen Nebenzimmer sowie dem Biergarten hat am Peter-und-Paul-Fest für Sie geöffnet!

Tipp: Besuchen Sie uns doch mal bei unseren Musikproben. Immer donnerstags, 19.30 Uhr in der Festhalle in Bretten-Ruit oder fordern Sie unseren Info-Flyer an.

 

Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit:

Susanne Lindacker

 

info@fanfarenzug-bretten.de
www.fanfarenzug-bretten.de

 

Stand: 2024

 

Unter dem aus dem 15. Jahrhundert überlieferten Motto "Viribus Unitis - Mit vereinten Kräften" präsentieren die "Federfechter" seit einigen Jahren ihre Fechtkunst auf historischen Festen, Märkten und anderen Veranstaltungen.

Um die Fechtkunst ansprechend zu präsentieren, erarbeiten die Federfechter Theaterstücke, in denen Geschichten aus der Frührenaissance bis hin zum Dreissigjährigen Krieg gezeigt werden.

Sowohl epochengetreue Kostüme, Waffen als auch Requisiten gehören genauso in das Geschehen wie die präzise ausgearbeitete Choreographien.

Die Fechtszenen werden in den Fechtstilen gezeigt, die in der jeweiligen Zeit im westeuropäischen Raum üblich waren.

Die Mitglieder der Gruppe durchlaufen eine jahrelange Ausbildung bei renommierten Fechtmeistern und verbessern ihre Techniken im ständigen Fechttraining.

Luntenschlossmusketen, Handrohre, Arkebusen und Radschlosspistolen finden ebenso ihren Platz in den Vorführungen, wobei ausgebildete Fachmänner Rede und Antwort stehen und für die Sicherheit sorgen.

www.federfechter.de

 

Stand: 2022

Gehörte Fleisch in die Quittenwurst? Hat ein Layrer weniger Alkohol als Wein? Kann man für 100 Leute eine mittelalterliche Tafel am offenen Feuer kochen? Fragen über Fragen, die die Frauen und Mannen der Garküche um „Chefkoch“ Leo Vogt nach bestem Wissen gerne in der Garküche beantworten werden.

Kurfürst Pfalzgraf Philipp hatte die Stadt Brettheim nicht nur mit Geschützen, Pulver und Blei bestens versorgt; auch an Verpflegung fehlte es nicht.

In der Chronik des Georg Schwartzerdt wird nämlich eine Garküche beschrieben, die vom Heidelberger Hof prächtig mit Lebensmitteln ausgestattet wurde, um Bürger, Verteidiger und Schutzsuchende während der Belagerung durch die Württemberger mit Nahrung zu versorgen. An historischem Platz, unterhalb des Amtshauses, stellt die „Garküche“ diese Versorgungseinrichtung dar. Mit ihr war man für Angriff und Belagerung bestens gerüstet.
Mit Holzbackofen, Drehspießen, Stilpfannen, Kaminsägen und Wurstkesseln und viel handwerklichem Geschick werden hier leckere historische Speisen zubereitet und (allerdings der Menge wegen nur auf Einladung) von den Aktiven und Gästen der Vereinigung Alt-Brettheim verzehrt. Zuschauen kann hart sein!

Deshalb gibt es für Normalsterbliche seit vielen Jahren am Samstagabend zur 8. Stunde die kostenlose Bürgersuppe, mit der man an die Speisungen während der Belagerung erinnert.

Leo Vogt
Weißhofer Str. 58

75015 Bretten

 

Stand: 2022

 

 

 

Die Gruppe „Die Gelahrten und Gereisten“ ist ein illustres Völklein von Personen, die gelehrt sind und von Ort zu Ort ziehen um ihre Künste und Wissen dem staunenden Volke darzubieten.

Der Balbierer, Chirurg und Quacksalber Ludevicus ob Bardope, der auf Erfahrungen an Universitäten und aus kriegschirurgischer Tätigkeit zurück blickt, kann Balbiertechniken, Zahnreissen, sowie Grundzüge der Therapie von Krankheiten durch Störung der Körpersäfte und Wundchirurgie erklären.

Mit dem Quacksalber ehelich verbunden ist die Wehmutter, die ‘eilige Ursula. Bei ihrer Großmutter erwarb sie Wissen und legte nach der Hebammenordnung in Straßburg vor Stadtärzten, Pfaffen und ehrbaren Frauen ihr Können dar. Sie unterweist auf den Märkten die Frauen und hülfet mit Elixieren, Kräutern und Amuletten, wofür oder wogegen sie denn seien.

Im Scriptorium wird` die Kunst der Schrift und deren Illustration gezeigt von Katrin und Ehemann Michael nebst Kindern.

Der wohlbestallte Peter frönt noch immer seinem Spieltrieb und versteht auch, das Publikum herauszufordern.

Daneben befinden sich die Beschließerin Vera, die sich der Kunst des Filzens befleißigt sowie Ihr Ehemann und Quartiermeister Klaus, der sich dem Bau von Brücken verschrieben hat und weiß, eine Brücke nach den Plänen des berühmten Leonardo zu konstruieren.

Allerlei Nützliches zur Arzneizubereitung gibt es in der Offizin (heute Apotheke) zu bestaunen. Sie dient nicht nur als Verkaufsort für Heilpflanzen und Gewürze, sondern gleichzeitig als Werkstatt  zur Herstellung von Arzneimitteln.

Auch für hoffnungsvollen Nachwuchs ist gesorgt. Bereits die Kleinsten werden in den Anfangsgründen des Wissens unterwiesen und lernen wichtige Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen und Latein. Zur damaligen Zeit ein Privileg für einen kleinen, höhergestellten Teil der Bevölkerung und Grundlage für den Unterricht der „Sieben freien Künste“ (Septem artes liberales).

Im Jahr 2022 feiern die Gelahrten und Gereisten ihr 30jähriges Jubiläum.

Unser Lager befindet sich in der Unteren Kirchgasse vor dem neuen Rathaus, wir freuen uns, wenn Sie einmal vorbei schauen.

Katharina Zickwolf
Reuchlinstr. 36
75015 Bretten

 

katharina.zickwolf@gmail.com

 

Stand: 2023

© Thomas Rebel

 

Die Gramboler?? – Was für ein Name!

Ein Mundartlexikon (ka.stadtwiki.net) listet unter „Grambohler“: „kleine Kinder, die herumtollen“, oder auch, an anderer Stelle (https://heimatverein-ubstadt-weiher.de/weiher/mundartwoerter-aus-weiher): „lebhafte, laute Kinder“.

Nun, Kinder waren sie schon 1987 nicht mehr, als sich die Gruppe „Die Gramboler“, angeleitet und begleitet von den „Spitalmugge“, aus einem großen Freundeskreis heraus gebildet hat.
Kindisch aber waren sie manchmal schon. Und lebhaft und laut sind sie heute noch!

Die Gramboler?? – Was für eine Gruppe!
Immer mit dem Ziel, sich aktiv und darstellerisch in das Peter-und-Paul-Festgeschehen einzubringen, ist die Gruppe inzwischen um viele Gleichgesinnte gewachsen.

Von Anfang an haben sich Die Gramboler die Darstellung einer der Schattenseiten des Mittelalters zur Aufgabe gemacht: die Pest! Ein durch die Gassen ziehendes, düsteres Schauspiel konfrontiert die Besucher und Mitwirkenden des Peter-und-Paul-Festes mit der Seuche, die als der „Schwarze Tod“ nahezu das ganze Europa des Mittelalters heimgesucht hat.
Fröhlichkeit und Ausgelassenheit verstummen, wenn furchterregende Gestalten in schwarzen Gewändern mit spitzen Hüten und weißen Masken – begleitet von dumpfen Trommelschlägen und Gebeten – die von Pestbeulen entstellten Leichen auf ihren Wagen laden, während ein Ausrufer mit eindringlichen Worten die Bürger von Brettheim vor der "Geißel der Menschheit" warnt.

Die lebhaft-laute, und manchmal kindische Seite – die leben die Gramboler dafür in ihren Schauspielen aus! Ebenfalls seit 1987 und beginnend mit darstellerischen Szenen auf dem Marktplatz entstanden sehr schnell ganze Theaterstücke für größere Auftrittsplätze, traditionell in Reimform und „aus eigener Feder“.
Begeistert greifen die Darsteller tatsächliche oder angebliche Begebenheiten aus der älteren, aber auch jüngsten Geschichte Brettens auf, nimmt dabei gerne auch mal Obrigkeit und Obrigkeitsdenken ins Visier, mischt das mit musikalischen Einlagen wild durcheinander und amüsiert das Publikum mit überraschende Problemlösungen. Für die vielen treuen Zuschauer dann wenig überraschend, werden dabei durchaus auch Bezüge zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen hergestellt – aber immer mit einem Augenzwinkern. Oder zweien.
Und natürlich lebhaft und laut.
Gramboler eben.

Die Gramboler! Was für eine Gruppe!

© „Die Gramboler“, 2022

Ansprechpartner:

Sibille Elskamp, Albert-Einstein-Str.86, 75015 Bretten
Martin Dolt, Richard-Wagner-Str.13, 75438 Knittlingen

 

Stand: 2022

 

Die Handwerkergilde Alt-Brettheim wurde im November 1998 gegründet.

Ziel des Vereins ist es:

 „Tradition und Brauchtum des Handwerks zu pflegen und darzustellen“ 

„Einblicke in das mittelalterliche Handwerk zu geben“

Seit 2014 ist der Standplatz am Peter- und Paul-Fest auf dem Viehmarkt.

Die Handwerkergilde Alt-Brettheim ist außerdem regelmäßig bei verschiedenen Stadtfesten zu Gast, wie dem „Mittelalterlichen Spectaculum in Oberwesel, am Mittelalterlichen Markt in Seligenstadt, am Zunftmarkt in Bad Wimpfen, sowie erstmalig im Jahr 2022 beim Stadtmauerfest in Nördlingen.

Einmalige Gastauftritte gab es in Staufen, Bad Münster am Stein, Rauenberg, Montabaur, sowie jährlich in Hirschhorn am Neckar.


Die Gruppe, die seit 25 Jahren besteht, stellt z.Z. folgende mittelalterliche Berufe (Zünfte) dar:

Küfer

Die Zunft der Küfer ist bereits seit 1529 in Bretten verbrieft. Der Küfer übt einen sehr alten, traditionsreichen Handwerksberuf aus, der seit dem 7. oder 8. Jahrhundert existiert. Die Aufgabe des Küfers besteht in der Herstellung und Reparatur von Holzgefäßen aller Art vorwiegend Fässer.    

Stuhlmacher insbesondere das Flechtwerk für Stühle
Flechten und Restaurieren mit Binsen und Rohrgeflecht (Rattan)

Hinweise auf Stühle mit Binsen gibt es nachweislich aus dem Jahr 1578

Das Rohrgeflecht hielt in Europa Einzug als Charles II von England einen Ebenholzstuhl mit Sitz aus Rohrgeflecht geschenkt bekam. Dieser Stuhl stammte aus Indien. Populär wurden diese Stühle in den 1670er Jahren.

Buch: Die Welt des Handwerks um 1500

Aufgeteilt in drei Bereiche findet man in diesem Buch Wissenswertes über das Zunftwesen im Mittelalter, Zünftige und Unzünftige, die Vielfältigkeit der verschiedenen Handwerkergruppen und -zünfte auf dem Peter-und-Paul-Fest in Bretten und Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe und Tätigkeiten um 1500.

Krüge zum Fest gibt es auch

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.handwerkergilde-alt-brettheim.de

info@handwerkergilde-alt-brettheim.de

 

Herbert Meindl
Am Hagdorn 8
751015 Bretten

Tel.:       07252/78755
Mobil:   0173/3053176 

 

Stand: 2023

 

Kraichgau-Adel und Gefolge

Seit über 40 Jahren ist die Historische Gruppe „Fünf Schneeballen“ Flehingen-Sickingen e.V. unter dem Wappen der Herren zu Flehingen und Sickingen auf dem Peter-und-Paul Fest aktiv. Mit der lebendigen Geschichtsdarstellung möchte die Gruppe historische Zusammenhänge vermitteln und so allen Interessierten den Zugang zu lange Vergangenem ermöglichen.

Die Präsentation des Kraichgauadels und dessen Gefolge erweist sich als ein außerordentlich facettenreiches Feld und lässt Raum für eine Menge individueller Darstellungen. So zeigen wir die Kleidung und Ausrüstung der unterschiedlichen Stände, die sich im Gefolge des Adels befanden, angefangen bei einfachen Bauern, die ihren Herren den Dienst erweisen, über Handschützen, bis hin zum gerüsteten Adeligen, der sich bei der Verteidigung der belagerten Stadt Bretten verdient gemacht hat.

Da in der Chronik, die über die Belagerung Brettens um 1504 durch Herzog Ulrich von Württemberg berichtet, einige der Herren von Sickingen, Flehingen und anderen Geschlechtern des Kraichgaus namentlich genannt sind, haben wir Möglichkeiten uns auf die Spur dieser Personen zu begeben. Unser Anspruch ist es das Gezeigte möglichst nah an den vorliegenden Quellen schriftlicher, bildlicher sowie materieller Art anzusetzen und zu zeigen, wie vielfältig und reich die damalige, vom Austausch und Handel lebende Periode an der Schwelle zur Neuzeit im Südwesten war.

Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass jedes Mitglied seinen Platz in unserer Gruppe findet und sich wohl fühlt. Somit gehört auch ein beratendes Gremium in Quellen- und Stilfragen zu unserem internen Angebot, das mit Hilfestellung bei der Anfertigung und Zusammenstellung der persönlichen Ausstattung zur Seite steht. Verschiedene Workshops runden das Angebot ab

Zuhause ist die Gruppe in Oberderdingen-Flehingen im Landkreis Karlsruhe, in der Nachbarschaft von Bretten. Seit 1981 sind die „Fünf Schneeballen“ beim Peter-und-Paul Fest in Bretten dabei. Freundschaftliche Beziehung bestehen auch zu einigen italienischen Gruppen.

Wir "Schneeballen" freuen uns immer über neue Mitglieder und Interessierte, also nicht zögern und einfach am Fest zu uns ins Lager kommen und jemanden ansprechen!

Weitere Infos finden sich unter: www.5Schneeballen.de oder direkt bei unserem Vorsitzenden Simon Obhof: vorstand@5schneeballen.de

 

Stand: 2022

 

Nicht gesucht und uns gefunden:
Als Musiker mit unterschiedlichster musikalischer Vorgeschichte von klassischem Orchester, Ballett, Kirchen- und Madrigalchor, Gramboler und Bluesmusik, Schulchor, Spiddalmugge und Eggefeger, teilen wir die Liebe zum mittelalterlichen Heilgetränk, dem namengebenden Hypocras. Als fahrendes Volk sind wir heimisch in allen Lagern – denn - „Wenn wir in den Lagern spielen, pfeifen wir aufs Erdenlos….“ Was früher wichtig war, vor viel Publikum auf großen Plätzen zu spielen, ist heute vergleichsweise unwichtig geworden: was gibt es Schöneres, als die Unterhaltung und das gemeinsame Musikmachen in den Lagern zwischen 2 und 4 ? Ein Lied gibt das andere und glorreich enden wir alle, zu Dutzenden, mit der „Schenke“. Und einem Gute-Nacht-Lied. Und einem All Vol, und….

Bis zum Fest!

Kontakt:

Judith Fritz
Gartenstr. 4
75015 Bretten
07252 - 87808

 

Stand: 2022

 

 

 

Im Jahr 1999 schlug die Geburtsstunde des Kettenhemdmachers auf dem Peter-und-Paul-Fest.

Als Ein-Mann-Gruppe zeigte Engelbert „Engel“ Schmitz, seit vielen Jahren am Bodensee bei Salem ansässig, was man alles aus Drahtringen machen kann.

Er selbst entdeckte seine Liebe zum Fest und die Faszination zum Kettenhemd jedoch schon viel früher… nämlich im Jahr 1991. Damals besuchte er zum ersten Mal das Peter-und-Paul-Fest in Bretten. Kurze Zeit später schloss er sich der Gruppe „des Schedels schwarzer Haufen“ an, von der er sich dann aber 1998 trennte, da sein Handwerk wenig zu den kriegerischen Aktivitäten des Fähnlein´s „Schedel“ passten.

In den darauffolgenden Jahren entstand eine familiäre Gruppe, die derzeit 7 Mitglieder zählt, mit Lagerplatz am Seedamm. Im Lager wird gemeinsam gelebt, gearbeitet, gekocht, gegessen und natürlich auch gefeiert. Hier werden Ringe gedreht, Panzerkrägen und Kettenhemden „gestrickt“, Schmuck und Schlüsselanhänger gefertigt, fertige Werkstücke gezeigt, welche auch anprobiert werden können.

Ein besonderes Highlight ist das „neckische Kettenhemd für die Frau“.

Allen Interessierten wird die Herstellung eines Kettenhemdes erklärt und gezeigt.

Ein geübter Kettenhemdmacher benötigt für die Verarbeitung von 1.000 Ringen 4 -5 Stunden, ein Kettenhemd besteht aus ca. 30.000 Ringen, so kann man sich die Frage, wieviel Zeit man für die Fertigung für so ein Hemd braucht, beantworten. Die Ringe bestehen aus Stahldraht und es gibt sie in unterschiedlichen Größen, Stärken und Farben. Das Gewicht eines kompletten Hemdes liegt bei 10 – 15 kg.

„Gestrickt“ wird mit zwei Zangen, den Sarwürkerzangen, wobei mit Geschick und Kraft jeder einzelne Ring eingehängt und zugebogen werden muss. Je nach Machart entstehen unterschiedliche Muster und Stärken des fertigen Werkstückes.

Je dichter ein Kettenhemd, eine Haube oder ein Kragen „gestrickt“ ist, umso schwerer ist es für einen Angreifer die Kettenrüstung, auch Ringelpanzer genannt, mit einer Waffe zu durchbrechen und den Träger zu verletzen.

Der Sarwürker/Kettenhemdmacher war dem Schmiedehandwerk zugeordnet und  im Mittelalter ein angesehener Beruf. Seine Arbeit war für die Landesherren und Heeresführer von hoher Bedeutung, da seine Arbeit dem Schutz des Heeres, der Landsknechte usw. diente.

Unser Lager am Seedamm lädt alle ein zum Zuschauen, Nachfragen, Austauschen, gemeinsam Spaß haben und vor allem möchten wir allen die Geschichte und die Kunst des Kettenhemdmachens ein Stück näher bringen.

 

Stand: 2022

 

Neues bei der Käserei. Nach 30 Jahren haben die Käser aufgrund neuer Vorschriften ihr Konzept geändert und verstehen sich als reine Schaukäserei. Neue Lebensmittelgesetze geben für Veranstaltungen inzwischen solch strenge Regeln vor, dass sich die Hobbykäser leider nicht mehr in der Lage sehen, Versucherle von selbst hergestelltem Käse anzubieten.

An der Begeisterung für die Käserei ändert sich für die Gruppe dennoch nichts. Mit frischem Elan widmen sich die Käser der neuen Aufgabe. Die Käserhütte wird wieder auf dem offenen Platz neben den Schmieden oberhalb des Bürgerwehrlagers aufgebaut.

Die Käser zeigen den Zuschauern über das Fest in regelmäßigen Abständen, wie ein Schabzigerkäse hergestellt wird und die Besucher sehen dazwischen die verschiedenen Stadien der „Reifung“ des Schabzigers. Der Feta-ähnliche Käse wird nach Fertigstellung gewürzt - z.B. mit Schabzigerklee, daher der Name - und in Kräuteröl eingelegt. Selbstverständlich stehen die Mitglieder der Käsergruppe den Besuchern nach wie vor gerne Rede und Antwort rund um die Käseproduktion. Interessierte Zuschauer sind zudem eingeladen, sich am Käsemachen und am Butterstampfen zu beteiligen.

 

Sibylle Schnauffer
Gartenstr. 38

75015 Bretten

 

Stand: 2023

 

Im Jahre 2001 gründete eine Gruppe engagierter Peter und Paul interessierter Sprantaler Bürger die Köhlergruppe Sprantal um diesen uralten Beruf wieder zum Leben zu erwecken.

Aufgrund der regen Arbeit der Köhlergruppe, dem starken öffentlichen Interesse sowohl am Köhlerhandwerk und den geplanten Durchführungen von Köhlerfesten  / Abbrennen von Meilern wurde im April 2003 die Köhlergruppe Sprantal ins Vereinsregister eingetragen.

Seit 2002 ist die Köhlergruppe aktiv am Peter und Paul Fest beteiligt und veranstaltet seit 2003 alle 2 Jahre immer an Fronleichnam beginnend in Sprantal auf der Köhlerwiese das Köhlerfest. Ein inzwischen überregional bekanntes mittelalterlich geprägtes Fest mit besonderem Flair, welches schon nach kurzer Zeit zum festen Bestandteil der Brettener Veranstaltungen zählt und seinen Besuchern einiges bietet.

Holzkohlegewinnung, Peter-und-Paul-Fest, Mittelalter was hat dies gemeinsam?

Das haben uns nicht nur die Verantwortlichen von Peter-und-Paul am Anfang unserer Vereinsarbeit gefragt.

Holzkohle wurde schon vor Jahrtausenden in Kohlemeilern gewonnen und war bis zur Entdeckung der Steinkohle das einzige Medium welches beim Ver-brennen die notwendigen Temperaturen erzeugte um aus Erz Eisen zu gewinnen und dies auch zu bearbeiten.

Folglich ohne Holzkohle kein Schwert, keine Hieb oder Stichwaffe, kein Ritterrüstung kein Eisen und alles was an gutem und schlechtem daraus gemacht wurde.

Auch die Glasherstellung war nur mittels der Holzkohle und ihrer Temperaturen möglich.

Grund genug dies nicht nur an Peter-und-Paul der interessierten Bevölkerung darzustellen.

Sie sind interessiert- dann besuchen sie doch unser Lager an Peter-und-Paul in der Werkhaus Gasse oder kommen Sie zum nächsten Köhlerfest.

Thomas Grünewald

eMail: thomas.gruenewald@koehlergruppe-sprantal.de
meiler@koehlergruppe-sprantal.de

www.koehlergruppe-sprantal.de

 

Stand: 2023

Fotos: Lara Näckel

 

„Federkiel und Tintenfass – Der Kraemer hat für jeden was!“

Seit 1997 schlagen die Kraemer & Halunken beim Brettener Peter-und-Paul-Fest ihr Lager auf und stellen mit Charme und Sprachgewandtheit den Kraemer dar, einen fahrenden Kaufmann des Mittelalters. Nach den ersten Jahren am Seedamm, bereicherten die Kraemer & Halunken lange Zeit das „Marktleben 1504“ auf dem Viehmarkt-Platz.
Im Jahr 2023 ziehen die Kraemer nun in eine, ihrem Stand entsprechende, Unterkunft. Im Gerberhaus werden sie künftig das Leben und Arbeiten in einem mittelalterlichen Haushalt eines Kaufmannes darstellen.

Ob Wollstoffe, Leinen, Bekleidung und Accessoires, Kinderspielzeug oder Trinkgefäße – beim Kraemer bekommt man fast alles was man zum Lagerleben benötigt. Lauthals wird hier die Ware angepriesen und natürlich ordentlich gefeilscht. Und wer tagsüber keine Zeit zum vorbei schauen hat, kommt um Mitternacht zum Late-Night-Shopping zum Gerberhaus.

Doch auch die Halunken der Gruppe wollen die Besucher zum Gerberhaus locken, um ihnen bei ihren Geschicklichkeits- und Glücksspielen die Zeit zu vertreiben. Egal ob beim Nagelspiel oder beim Rollen der Würfel, Kurzweil und Spielspaß ist allen gewiss.

Das imposante Gerberhaus (erbaut um 1580) und das Darstellen eines mittelalterlichen Kaufmanns-Haushaltes mit Handarbeiten, Musik und gemeinschaftlichem Kochen und Tafeln runden das Erscheinungsbild der Kraemer & Halunken ab.

info@kraemer-bretten.de 

www.kraemer-bretten.de

 

Stand: 2023 

DER LANDSKNECHT

Die Landsknechtsgruppe Bretten 1504 e.V. stellt das Leben, Kämpfen und Sterben deutscher Landsknechte im Zeitraum 1490 bis 1525 n. Chr. dar. Diese Landsknechte rekrutierten sich aus der Region Oberrhein / Schwarzwald und waren zu 80% Bauern. Vor allem der etwa vier Meter lange Langspieß prägt das Erscheinungsbild der Brettener Landsknechte. Daneben werden auch noch andere Waffen, wie etwa Hellebarden, Handfeuerwaffen oder Schwerter in verschiedenen Ausführungen verwendet. Historisch betrachtet, stellt die Landsknechtsgruppe das in der Schwarzerdt-Chronik aufgeführte Fähnlein des Hans von Göppingen dar, welches im Jahre 1504 von der Kurpfalz zur Verteidigung von Brettheim entsandt wurde.

 

DER TROSS

Mit von der Partie sind dabei aber nicht etwa nur diejenigen, die ein Schwert schwingen oder einen Spieß tragen können. Es wird auch heute noch, ganz wie beim historischen Vorbild, der gesamte Tross dargestellt. Das bedeutet, dass jeder Mann und jede Frau dabei seine/ihre Rolle findet. Neben der Darstellung des historischen Landsknechts bietet der Verein eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten. Sei es beim Kochen historischer Gerichte, beim Erforschen und Nähen originalgetreuer Gewandungen, dem Handeln auf dem Markt oder beim Trommeln und Pfeifen - im Verein findet jeder Engagierte den für ihn passenden Bereich.

 

DER VEREIN

Der Verein wurde im Jahr 1978 gegründet und ist heute mit ca. 200 Mitgliedern – weiterhin offen für neue Interessenten – eine der stärksten und aktivsten historischen Gruppen auf dem Peter und Paul Fest in Bretten. Die Vereinsmitglieder engagieren sich in unterschiedlichen Abteilungen: der Gwandlerei, der Marketenderei, den Schwertkämpfern, der Sudlerei  oder dem Spiel.  Jede Abteilung erfüllt  ihre speziellen  Aufgaben und hat somit ihren festen Platz im Landsknechtsfähnlein. Dabei hat es sich der Verein zum Ziel gesetzt, das Leben der Landsknechte um 1504 n. Chr. möglichst authentisch nachzuzeichnen. Auf Grund der detailgetreuen Darstellung des historischen Landsknechts-Begriffs, ist die Brettener Landsknechtsgruppe nicht nur auf dem Peter und Paul Fest zugegen, sondern auch europaweit auf Mittelalterfesten ein gern gesehener Gast.

 

Benjamin Farr
Landsknechte Bretten / Hainzenweg 8
75015 Bretten

www.landsknechte-bretten.de

 

Stand: 2022

 

Lecker, lecker Honigbäcker

Lebkuchenduft zieht durch die Gassen der Brettener Altstadt. Bei den Lebküchnern ist der Ofen angeheizt und die ersten Lebkuchen sind fast fertig. Der stark gewürzte Lebkuchen war im Spätmittelalter ein ganzjährig erhältliches Gebäck, das sich durch seine lange Haltbarkeit auszeichnete und deshalb besonders bei Reisenden beliebt war. Die verwendeten Gewürze wurden über die Fernhandelsstraßen bezogen. Ihre Wirkung war oft verdauungsfördernd und von stimmungsaufhellender Natur. Das Backen von Lebkuchen war ein gehobenes Handwerk und wird 2023 erstmals durch die Gruppe der Lebküchner auf dem Peter und Paul-Fest vertreten sein. Gezeigt wird die Herstellung des Lebkuchenteiges, das Ausformen sowie das anschließende Ausbacken. 

backstube@lebküchner-zu-brettheim.de

Foto: Thomas Rebel

 

Zitat Chronik: „…under denen allen war Marsilius von Reiffenberg ein Niderländer der oberst, ein furtrefflicher man, der mit rath und der tath khein Mangel an ihm erscheinen ließ.“

D.h. er war der oberste Hauptmann der Verteidiger zu Brettheim (Obrist), der die Söldnertruppen des Albrecht Schedel trotz ausstehendem Sold beschwichtigte und zusammen mit den Kaufleuten die Meuterei beendete.

Ihm unterlag die Befehligung der Truppen und  die Organisation der Gesamtverteidigung der Stadt.

Beim Peter-und-Paul-Fest wird Marsilius durch eine Gruppe schweizer und internationaler  Söldner unterstützt. Gemeinsam werden Szenen der Chronik, wie Musterung, Schlacht am Simmelturm und historisches Söldnerleben in der Stadt gelebt.

Ein Stück Geschichte wird am Peter-und-Paul-Samstag im Gerberhaus lebendig. Ab 13 Uhr nimmt Stadtkommandant Marsilius von Reiffenberg für gut eine Stunde in dem historischen Gebäude Quartier, begleitet von einer Schar Kriegsknechte. Schweizer „Reisläufer“ sind es – früher gehörten sie zu den gefürchtetsten und zugleich begehrtesten Söldnern Europas. Aufgrund neuer Urkundenfunde steht mittlerweile fest, dass auch 1504, bei der Belagerung Brettens im Landshuter Erbfolgekrieg, Reisläufer aus der Schweiz auf  kurpfälzischer Seite mitkämpften.

 

Stand: 2023

Reges Lagerleben finden interessierte Besucher des Peter-und-Paul-Festes am Seedamm bei den Neibsheimer Armbrustschützen. Die aktive Gruppe um Hans Entenkopf stellt nicht nur ihre historischen, selbst gebauten Waffen mit ihren schmiedeeisernen Elementen aus. Bereitwillig geben die Mitglieder unter dem Vorsitz von Uwe Schober Auskünfte und philosophieren mit Gästen und Interessierten über ihre Waffen.

Das ganze Jahr über treffen sich die einzelnen Arbeitskreise um wichtige Vorbereitungen für das Fest zu treffen. Waffen werden gebaut, neue Sitzmöbel gezimmert und Lieder einstudiert. Jung und dynamisch präsentiert sich auch die engagierte Trommlergruppe.

Dass das Schießen mit einer Armbrust keineswegs einfach ist, davon können sich die Gäste auch in diesem Jahr wieder selbst überzeugen. Denn in ihrem Lager am Seedamm demonstrieren die rund 70 Mitglieder nicht nur das Lagerleben, sondern auch das Schießen. Mit den Wurfgeschossen, den so genannten Bolzen wird dann auf eine Holzscheibe geschossen. Auch die Bolzen stellen die Mitglieder in mühevoller Handarbeit selbst her und bestücken sie mit Federn, um eine bessere Flugeigenschaft zu erwirken.

Die Armbrust galt im Mittelalter als eine sehr verlässliche Waffe, die mit ihrer enormen Kraft auch weit entfernte Ziele erreichte. Damals, vor mehr als 500 Jahren galt ein Neibsheimer Schütze als ganz besonders tapfer: Hans Entenkopf. Ihm zu Ehren wurde die Gruppe der Neibsheimer Armbrustschützen vor fast 40 Jahren gegründet.

Auch vom Festumzug sind die Neibsheimer Armbrustschützen seit 1972 nicht mehr wegzudenken. Bereits zum 17. Mal sind die Mittelalterfreunde mit einem eigenen Lager in diesem Jahr am Seedamm vertreten.

Gäste sind hier jederzeit gerne gesehen und willkommen. Zelte, rustikale Holzbänke, ein mittelalterliches Backhaus, mittelalterliche Gesänge, Trommelklänge und Tänze – all dies macht einen Besuch des Lagers lohnenswert.

 

www.neibsheimer.de

1.    Sprecher Maximilian Mamat

2.    Sprecherin Anna Ganz

 

E-Mail: Hans_Entenkopf@web.de

 

Stand: 2023

Beim ersten Peter–und–Paul-Fest nach dem Krieg 1950 trat auch eine Frauengruppe in mittelalterlichen Kostümen auf. Dazu kamen ein Jahr später Rats- und Handelsherren in einer gesonderten Festzugsgruppe. Beide Gruppierungen bildeten später die Festzugsgruppe „Patrizier“.

Mehr und mehr Brettener ließen sich aufwändige Gewänder in der Nähstube schneidern, wobei hohe Anforderungen an zeitgerechte Schnitte, Stoffe, Farben und Verarbeitungsweise gestellt werden.

Obwohl es in Bretten 1504 eine Reihe von wohlhabenden Bürgern gab, bildeten sie keine in einem Patriziat vereinte Gruppe wie zum Beispiel in Nürnberg, Augsburg oder Köln. Die reichen ratsfähigen Kaufleute lösten während der Belagerung Brettens 1504 die meuternden Truppen mit Geld, Tuchen, Leder und Wein aus.

Ein Teil der Patrizier wollte 1999 mehr tun als am Festzug teilzunehmen und bildete eine Tanzgruppe. Seither trainiert die Tanzgruppe wöchentlich mittelalterliche und Renaissance-Tänze und tritt damit jährlich mehrfach bei Mittelalterfesten auf.

 

Karlheinz Haufler
Otto Hahn Str. 37
78015 Bretten

07252/7424

 

Stand: 2022

 

Pfeffersäcke - Was bedeutet das, was verbirgt sich dahinter im Mittelalter?

"Pfeffersäcke" war eine etwas abfällige und neidische Bezeichnung für Kaufleute, die mit Gewürzen handelten. Man muss bedenken, dass die Gewürze im Mittelalter für die Speisezubereitung sehr wichtig waren. Es gab in dieser Zeit keine Kühlschränke, um speziell Fleisch länger haltbar zu machen. Um das nach sehr kurzer Zeit auftretende "Gschmäckle" zu überdecken, musste für ein genießbares Essen herzhaft gewürzt werden. Aus diesem Grund war es für die Küche der gehobenen Gesellschaft unumgänglich, teure, exotische Gewürze einzusetzen.

Die Pfeffersäcke waren die Kaufleute, die dafür sorgten, dass auf dem See- und Landwege diese zum Teil mit Gold aufgewogenen Gewürze und Kräuter in die Küchen der Patrizier und Fürsten kamen. Dies erklärt die Tatsache, dass die Gewürzhändler in der damaligen Zeit ein sehr angesehener Stand waren.

Unsere Gruppe hat es sich zum Ziel gemacht, diesen Berufsstand beim Brettener Peter-und-Paul-Fest darzustellen und zu erleben. In unserem Lager präsentieren wir Gerätschaften wie Planwagen für den Transport aus dem fernen Orient (der Heimat vieler Gewürze), das Wohnzelt für die Unterkunft, die Feuerstelle für den täglichen Bedarf und zuletzt den Marktstand mit unserem reichhaltigen Angebot an Kräutern und Gewürzen.

Unsere Mitbringsel aus dem Morgenland sind Pfeffer (schwarz und bunt), Nägelein (Nelken), Kardamon, Safran, Muskatnuss, Zimt und Reis. Dieses wird ergänzt durch einheimische Waren wie Lavendel, Lorbeer, Salbei, Rosmarin und Wacholderbeeren. Damit die durch schweres Essen oft angeschlagene Gesundheit nicht zu kurz kommt, bieten wir auch wohltuenden Kräutertrank mit großem Marktgeschrei feil.

 

Thomas Heidelberger
Liebigstr. 20

76646 Bruchsal

 

Stand: 2022

Die Quacksalber freuen sich erneut ihr „Wundermittel Furioso“ unter dem Brettener Volk verteilen zu dürfen. Sie bieten ein mittelalterliches Spectaculum mit besonderer Zauberei.

Die Gruppe zieht von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, vor allem zu Märkten und Festen. Sie bauen ihren Stand auf dem Marktplatz auf und locken das Volk mit mittelalterlichen Liedern und Musik herbei. Danach verzaubert der Quacksalber Stephanius Aurelius Domenikus Spekulatius, Freiherr von Furioso das Volk mit der Wirkung seines Wundermittels „Furioso“.

Denn Furioso macht „Blinde zu Sehenden“, „Lahme zu Gehenden“ und „Arme zu Reichen“. Der Zauberkünstler sucht während des Spectaculums immer wieder die Interaktion mit dem Publikum. Dabei kann es bei einigen Behandlungen vorkommen, dass die Zauberkraft von Furioso nicht den gewünschten oder auch versprochenen Erfolg herbeiführt. So kommt es immer wieder zu Situationen, die das Volk erheitern und zum Lachen bringen. Aber schließlich ist Lachen doch die beste Medizin!
Jedoch schon kurze Zeit nach der Einnahme fängt der Körper an zu zucken, denn

„ Das geht rauf, das geht runter,
das zippelt und das zappelt“ –       So der mehrfach zu hörende Kehrreim zum Mitmachen.

Am Ende der Vorstellung wird das gesamte Publikum zum Tanz aufgefordert: „Mitmach-Theater“ auf mittlelalterliche Weise.

Die Gruppe aus Gölshausen schlägt ihr Lager unverändert „Am Viehmarkt“ auf, welches über die neue Fußgängerbrücke bequem vom Seedamm aus zu erreichen ist. Ihr Lager ist wieder direkt neben den Sicarius- Fechtern und den Färbern zu finden.

Erleben Sie die große Spectaculum- Schow der Quacksalber am Samstag um 18°° Uhr in der Bessergasse und am Sonntag um 18°° auf dem Viehmarkt an ihrem Lager. Für dieses Spectaculum können wir stolz einen Gast- Zauberer präsentieren. „Der Seher des Königs“ wird mit seinem Gehilfen in enger Zusammenabeit mit dem Quacksalber das Volk verzaubern.

 

Weitere kleine Vorstellungen, finden ebenfalls am Lager statt. Eine andere Möglichkeit die Quacksalber live erleben zu können, ist beim großen Festumzug am Sonntag.

 

Stand: 2022

Auf dem Rathausplatz vor dem neuen Rathaus und dem Amtshaus wird jährlich zum Peter-und-Paul-Fest das Schäferlager der Schäfergruppe Bretten aufgeschlagen. Diese Gruppe wurde 1956 ins Leben gerufen, als man zum Festzug vom Elfingerhof eine Schafherde holte und sie Otto Hoffmann mit einigen jungen Leuten anvertraute. Diese Gruppe schien sich 1963 aufzulösen, weshalb man den Vereinsjugendleiter des TV 1846 Bretten, Gerfried Dörr bat, diese Gruppe mit der Turnerjugend zu übernehmen. Man begann, sich in die Geschichte der Brettener Schäferei einzulesen und beschloss, beim Peter-und-Paul-Fest das Schäfertreiben früherer Jahrhunderte wieder aufleben zu lassen, einer Zeit, als sich in Brettheim jedes Jahr am 10. August, dem Laurentiustag, die Schäfer aus dem südwestdeutschen Raum trafen. Dieser Brauch war 1848 zu Ende gegangen. 1967 zur 1200-Jahresfeier der Stadt Bretten stellte die Schäfergruppe ihren Schäfertanzzyklus vor, den sie jährlich in Bretten tanzt, mit dem sie aber auch in Süddeutschland und weit darüber hinaus auf historischen Festen bekannt wurde. Die Musik spielt eine eigene Musikgruppe.

 

1979 wurde in Erinnerung an den "Engel", in dem sich die Schäfer bei ihrem Schäferfest immer getroffen hatten, das 1. Schäferstüble in der Melanchthonstraße und später unter dem Pfeiferturm eröffnet. Auch einen Schäferwagen hatte sich die Gruppe inzwischen in Eigenarbeit gebaut. 1982 liefen die Schäferinnen und Schäfer erstmals wieder beim Brettener Schäfersprung um die Ehre, Schäferkönigin und Schäferkönig zu werden. Die Sieger erhalten dabei ein Schaffell und den Pokal. Inzwischen war die Gruppe auf über 80 Mitglieder angewachsen und der Platz am Pfeiferturm wurde zu klein. Auch störte der Trubel des benachbarten Vergnügungsparks. So zog man 1989 auf den Rathausvorplatz, wo man ein ideales Domizil gefunden hat. 1989 gründete man dann einen eingetragenen Verein, der heute 135 Mitglieder hat und der auch über das Peter-und-Paul-Fest hinaus unsere Stadt und ihr Heimatfest bei vielen Besuchen von mittelalterlichen Festen bekannt macht.

 

Daniel Veit
Robert-Koch-Str. 6
75015 Bretten

     

www.schäfergruppe-bretten.de

Stand: 2022

 

Gegründet wurden die Gruppe “Scharfrichter & Gefolge" als "Unehrbare” 1995, um dann nach einjähriger Konzeption am Peter-und-Paul-Fest 1996 zum ersten Mal in Aktion zu treten.

Ziel dieser “Unehrbaren” war und ist es, die sozialen Randgruppen des Spätmittelalters darzustellen, das sogenannte "Unehrbare Handwerk". Die Existenz der "Unehrlichen" Berufe zählt zu den Besonderheiten der mittelalterlichen Ständegesellschaft und ist bis heute noch nicht genau erforscht. Von den anderen Bewohnern der mittelalterlichen Stadt geächtet und gemieden, aber dennoch unentbehrlich für das tägliche (Über-) Leben, führten diese Berufsgruppen ein Leben in der Grauzone. Und dennoch, so sehr man sie auch verachtete, so sehr schätzte man ihre magisch sakralen Kräfte, die der Volksmund ihnen anhängte. So verkauften sie frisch abgeschlagene Diebsdaumen, Schädelmoos, Galgenstricke, Arme- Sünder- Fett, magische Tränke und Salben, Amulette und vieles mehr für teures Geld. Wie oft mußte die Obrigkeit einschreiten, weil sich die wütenden Medici um ihre Kundschaft gebracht sahen.

 

Matthias Fenchel
Kapfenhardter Str. 28

75328 Schömberg

Facebook: Scharfrichter Brettheim

instagram: scharfrichterbrettheim

 

Stand: 2022

 

Die Waffenschmiede des kurpfälzischen Rüstmeisters und seiner Majestät Hoflieferant Georg Schwartzerdt zu Brettheim 1504

Georg Schwartzerdt war der Vater Philipp Melachthons (griech. für Schwartzerdt) und seines Zeichens Waffenschmied und Rüstmeister der Kurpfalz. Ein Mann, der seine Stadt für die Verteidigung gut rüsten und beraten konnte. Als Namenspatron der gleichnamigen Gruppe „Schwartzerdt Schmiede“ ist er eine der bekannten Figuren, in der am Peter und Paul Fest zum Leben erwachenden Brettener Historie.

Zur 1200 Jahrfeier von Günther Ammann, Erich Winterle und Gunther Kropp als Festzuggruppe ins Leben gerufen, wurde nach zaghaftem Beginn die heutige „Schwartzerdt Schmiede Bretten“.

1980 wurde das erste Mal auf dem Peter und Paul Fest von Dieter Ammann und Thomas Gropp Waffen geschmiedet und damit eine Idee von Manfred Klöpfer zum „Leben und Treiben 1504“ in die Tat umgesetzt. Im ersten Jahr auf dem Marktplatz wurde noch Samstagnachmittag aufgebaut und in den frühen Abendstunden bereits sämtliche Gerätschaften wieder weggeräumt. Bereits in den nächsten Jahren wuchs die Gruppe um Freunde und Kinder, sodass sich inzwischen an Peter-und-Paul an die 40 Personen im Schmiedelager zusammenfinden. Was ursprünglich am Marktplatz begann, führte über einige Stationen, viele Jahre vor der Stadtbücherei, zum heutigen Standort. Seit 2014 hat die Schmiedegruppe einen neuen, deutlich größeren Platz für ihre Darstellung auf dem Schotterparkplatz neben dem Rathaus.

Die Brettener Schwartzerdt Schmiede baut Jahr für Jahr ihre große Werkstatt, mit allem was dazugehört, auf. Blickfang ist der große Schwanzhammer, der von einem Wasserrad angetrieben wird. Mit dem Bau des Hammerwerks, das liebevoll „Ignaz“ genannt wird, konnte sich die Gruppe einen lang gehegten Traum erfüllen. In einer breiten Esse lodert Schmiedefeuer, das von zwei riesigen Blasebälgen mit Luft versorgt wird, so dass das Eisen richtig zum Glühen kommt. An drei Ambossen wird gehämmert, es entstehen kleine Gebrauchsgegenstände wie Grillgabeln, Feuerhaken oder auch sogenannte „Hausgeister“, kleine verzierte geschmiedete Nägel. Noch heute sind Brettener und auswärtige Gruppen mit Hellebarden, Langspießen, Schwertern und Vorderladern der Schmiede auf dem Fest unterwegs und auf vielen Feuerstellen wird mit Gerätschaften der Schmiedegruppe manch leckeres Süpplein gekocht. Heute stellt die Gruppe den Waffenschmied, den Hufschmied, den Schwertfeger, den Plattner, den Gürtler und den Sarwürker dar.

Dieter Ammann
Gewerbestraße 77
75015 Bretten

www.schwartzerdt-schmiede.de

 

Stand: 2022

 

Schola Cantorum Tribus Brettae ist eine Gruppe von etwa 20 Sängerinnen und Sängern aus dem Kirchenbezirk Bretten, die es sich unter der Leitung von Bezirkskantorin Bärbel Tschochohei zur Aufgabe gemacht hat, den Menschen „Gregorianische Choräle“ nahe zu bringen.
Diese einstimmigen Melodien zu biblischen Texten werden siebenmal am Tag, also alle drei Stunden, als Stundengebet gesungen.
Die beim Peter-und-Paul-Fest dargebrachten Gesänge stammen aus einer Quelle aus dem Jahre 1504 und sind ausnahmslos Gesänge zum kirchlichen Peter-und-Paul-Tag.
Die Gruppe trat zum ersten Mal im Jahre 1997 während des Fests im Melanchthonhaus auf. Sie hat ihr Lager auf dem Kirchplatz, beim Eingang zum Gemeindehaus aufgeschlagen.

Entstehung und Geschichte

Die Geschichte der Seife ist sehr alt. Wann der Mensch das Waschmittel zum ersten Mal verwendet hat, lässt sich nicht genau datieren. Die älteste Rezeptur ist von den Sumerer aus der Zeit 2500 vor Christus  Diese Tontafel fand man in Tello (Mesopotamien), sie empfiehlt zur Herstellung einer Waschpaste einen Liter Öl mit der fünfeinhalbfachen Menge Pottasche zu vermischen und zu kochen.

Als Pottasche bezeichnete man die Asche einer Pflanze, die reich an kohlensaurem Kalium war. Sie gewann man damals aus verbrannten Dattelpalmen und Tannenzapfen. In ägyptischen Dokumenten wird berichtet, dass sie Seife herstellten, indem sie pflanzliche Öle und Soda vermischten und diesen Sud dann kochten. Die Gallier waren es, die eine festere Natronseife benutzten. Sie verwendeten zur Herstellung die Asche von natriumhaltigem Seetang. Diese Seifen wurden begehrte Handelsartikel der Römer, die sie vorwiegend zu kosmetischen Zwecken benutzten.

Im frühen Mittelalter waren es die Araber die ihr Geschick in der Kunst des Seifensiedens nach Europa brachten. Die Araber stellten durch „Kaustifizieren“ von Soda oder Pottasche mit Ätzkalk die ersten festen Kaliseifen her. So entwickelte sich im frühen Mittelalter der Mittelmeerraum zu einem Zentrum des blühenden Seifensiederhandwerks. Spanien, Italien und Frankreich besaßen die erforderlichen Rohstoffe. Oliven dienten als Öllieferant und die Asche von Meerespflanzen enthielten das Soda.

Durch den Zusatz von Duftstoffen, die aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wurde, verfeinerte man in Frankreich die Seifen. Damit war die Toilettenseife geboren, die als kosmetische Seifenkugeln an Europas Höfen hochgeschätzt, für die Masse der Bevölkerung aber unerreichbare Kostbarkeiten waren.

Die Seife im Mittelalter

Bis ins 13. Jahrhundert war Baden ausschließlich den Adligen vorbehalten, welche wöchentliche Bäder in ihren Häusern nahmen. Man unterhielt seine Gäste während man badete.

Bald darauf gab es öffentliche Badehäuser. Die Kirche stellte sich gegen diese öffentlichen Bäder. Sie war überzeugt, dass das Baden unzüchtiges und unmoralisches Benehmen fördert.
Mit der Abnahme der öffentlichen Bäder wurde das Baden nicht mehr alltäglich. Das sich-waschen wurde ein unnötiges unmoralisches Unterfangen, deshalb fand die Seife nur zum Reinigen der Kleidung (und dies war selten)  noch Verwendung.
Im christlichen Mittelalter wurde das Baden und allgemein das Interesse am Körper mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Die Standards der Körperpflege und damit auch die Seife gerieten mehr und mehr in Vergessenheit.

Die fatale Folge: unhygienische Verhältnisse und todbringende Seuchen in ganz Europa.

 

Ärzte und Mediziner warnten vor Wasser und Seife. Wasser könne durch die Poren dringen und die Körpersäfte erweichen. Es genügte die Körperwäsche zu wechseln. Diese hatte die Aufgabe den Körper reinzuhalten.

In Frankreich war der Adel davon überzeugt, dass ein Bad zu nehmen tödlich sein konnte. Man benutzte kein Wasser und keine Seife mehr zum Waschen, stattdessen parfümierte man den Körper und die Kleidung. Das Seifensiederhandwerk hatte somit einen sehr schweren Stand. Selbst in großen Städten wie Köln, Wien und Krakau konnten nur noch wenige Seifensieder (die auch Kerzenmacher waren) von ihrem Handwerk leben.

Die Seifensieder in unserer Region benutzten immer tierische Fette. Diese gab es in ausreichender Menge und zudem waren sie sehr preisgünstig. Talg, Schmalz, Rinder - und Nierenfett, Fleischreste, Schwarte und Tropffett wurden vom Seifensieder im Tausch gegen Seife gesammelt, die er später lieferte. Man schmolz die Fettreste ein und reinigte sie für die Verseifung. Dann brauchte der Seifensieder noch Asche, aber auch diese gab es damals reichlich. Die hergestellten Schmier- und Kernseifen brauchte man auch für gewerbliche Zwecke, z.B. beim Bleichen und Walken.

Unsere Seifensieder

Die Gruppe der Seifensieder wurde 1990 von Helga und Martin Rothfuß gegründet. Ziel unserer Gruppe ist es, das Brauchtum der Seifensieder des Mittelalters darzustellen, mit historischer Kleidung und Herstellung der Seifen wie damals. Für die Seifen benötigen  wir Rinderfett, Natronlauge und Regenwasser. Durch das Hinzusetzen von Pflanzen bekommt die Seife Farbe und Duft.

Seit 2002 sind wir ein eingetragener Verein.

In der Vergangenheit hatten wir Auftritte bei mittelalterlichen Märkten und Stadtjubiläen in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen, sowie in Quattro Castello/ Italien und Tortosa / Spanien.

Unser Verein umfasst derzeit 15 Mitglieder. Der Chef unseres Vereins und zugleich

1. Vorsitzender ist seit der Gründung Martin Rothfuß. Ihm zur Seite stehen der 2. Vorsitzende Jochen Lackus (Schatzmeister) und der 3. Vorsitzende Tatjana Beisel (Schriftführerin).

Sind Sie am Mittelalter und seiner Handwerkskunst interessiert?

Dann bewerben Sie sich bei uns und erlernen das Seifensiederhandwerk.

 

Martin Rothfuß
Telefon: 0721-469423

mhlrothfuss@t-online.de

So schließe ich den Bericht mit dem Spruch der Seifensieder Bretten.

 „Gott erhalt`se, die fettsauren Salze“

 

Stand: 2022

 

 

 

Die Fechtgruppe Sicarius setzt sich mit der Historischen Fechtkunst und dem szenischen Fechten auseinander und ist im Raum Bretten aktiv. 

Die spannenendsten Erzählungen werden über Lieder, Bücher und Filme weitergetragen. Seid jeher war der Kampf mit dem Schwert ein wesentlicher Bestandteil einer solchen Geschichte. Gladiatoren, Söldner, Musketiere, Piraten und (Jedi)-Ritter begeistern Groß und Klein und UNS. 

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die historische Fechtkunst nach den Lehren aus dem 13. bis 16. Jahrhunderts unserem Publikum näher zu bringen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die korrekte Ausführung der traditionellen Fechttechniken, welche wir mit modernem Show-& Schwertkampf kombinieren. Auf diese Weise hat sich unser ganz eigener Stil entwickelt, mit welchem wir bereits seid über 10 Jahren die Zuschauer begeistern dürfen. 

 

Verantwortlich für Inhalt und Veröffentlichung

Agnes & Felix Zink

Sicarius-fencing@t-online.de

 

Stand: 2022

Die Stadtwache wurde 1987 gegründet und residiert auf dem Platz vor der Stadtbücherei, unterhalb der Stiftskirche. Sie hat heute rund 170 Mitglieder und zählt zu den besonders engagierten Großgruppen des Peter-und-Paul-Festes. Während des Festumzugs mit Hellebarden und Trommeln zu sehen, erinnern die Mitglieder in ihrem Lager vor toller Kulisse mit großer Tafeley und musikalischen Klängen an das spätmittelalterliche Lagerleben. Die Gäste werden mit herzlicher Geselligkeit, Krügen voll Bier und gutem Wein bewirtet. Samstags und sonntags bietet die Stadtwache ein kurzweiliges Programm genannt „Allerley Spielerey“, bestehend aus Musikstücken, Tanz, Theaterspiel und sonstigen Szenen aus dem Mittelalter sowie Auftritten ihrer singenden „Cantarotti“.

Die Stadtwache diente den Brettheimer Bürgern – neben den für Sold angeheuerten Landsknechten – zur Verteidigung der Stadt in Kriegszeiten. Urkundlich erwähnt werden „Stattwechter“ bereits in den Jahren 1315 und 1406. Bewaffnet waren sie mit Halmbarte (Halm = Stange, Barte = Beil), Degen und einem weiteren Beil, das an einem Ring vor der Brust getragen wurde. Auch beim erfolgreichen Ausfall am Freitag, dem 28. Juni 1504, war die Stadtwache mit von der Partie, und zwar zwischen dem so genannten kleinen und dem großen Haufen, wobei sich die Bürger der Stadt an den Geschützen der Württemberger zu schaffen machten und mehrere Geschütze des Feindes in die Stadt gebracht werden konnten. In Friedenszeiten bestand die Aufgabe der Stadtwache unter anderem im Eintreiben von Bußgeldern; des Weiteren stellte sie Turm-, Tor,- und Feuerwächter.

 

Timo Heiler
Max von Laue Str. 19
75015 Bretten

www.stadtwache-bretten.de

 

Stand: 2022

 

Handwerk ist durch Gewohnheit erlangte Geschicklichkeit

Alles begann im Jahre 1998 in einem Hinterhof in der Melanchthonstraße: Ein Zusammenschluss von anfänglich nur zwei Personen begann damit das mittelalterliche Handwerk der „Steinmetze und Weber“ neu aufleben zu lassen. Unterschiedlicher könnten diese beiden Berufe kaum sein: Nach allen Seiten stieben die Splitter, wenn der Steinmetz unförmige Gesteinsbrocke mit all seiner Kraft und Ausdauer bearbeitet, bis am Ende eine einzigartige Steinfigur entsteht. Eine Weberin hingegen ist in der Lage aus Garn nützliche und zugleich wunderschöne Tuche mit den unterschiedlichsten Mustern anzufertigen. Wohlmöglich ist aber die Geschicklichkeit, welche die beiden Berufe zugleich fordern, das verbindende Band der Gruppe.

Wohl der verbreitetste Beruf im Mittelalter war der des Webers. Nicht ohne Grund, denn ohne ihn wäre das alltägliche Leben kaum möglich –man denke nur einmal an die Kleidung! „Leinen und Band fürs edle G’wand“ – wir Weber begannen zunächst damit Borten, Bänder sowie Gürtel und Kopfbedeckungen, passend zu den mittelalterlichen Bekleidungen, durch die Kunst der Bandweberei herzustellen. Doch das sollte nicht genug sein: Einige Jahre später wurde ein authentisch und historischer Webstuhl angeschafft und originalgetreu restauriert, damit in Zukunft auch Leinen- und Wollstoffe von Hand angefertigt werden konnten. Auch ein mittelalterliches Spinnrad gehört mittlerweile zur Handwerksausstattung unsewrer Gruppe. Mit diesem Spinnrad werden lose Fasern durch gleichzeitiges Verdrehen und Auseinanderziehen zu einem Faden verarbeitet, welchen wir dann anschließend zum Weben oder Stricken weiter verwenden.

Dennoch haben wir den Beruf des Steinmetzes nicht vernachlässigt, da insbesondere dieser Beruf zu einem der wichtigsten im Hochmittelalter zählte. Die früheren Hauptaufgaben eines Steinmetzes bestanden darin Bausteine für Häuser, Mauern und Bögen herzustellen, da sich das bevorzugte Baumaterial von Holz zu Stein wandelte. Hervorzuheben ist hierbei aber, dass die Arbeit immer vom Groben bis hin zum Filigranen ausgeübte wurde. Hierbei geht der Beruf des Steinmetzes in den des Steinbildhauers über, welcher mit künstlerischem Anspruch die hergestellten Steine zu Reliefen, Gesimsen oder gar Figuren meißelt. Deshalb ist die Steinfigur des „Brettener Hundles“ auch immer im Lager unserer Gruppe vorzufinden.

Mittlerweile ist die Anzahl unserer anfänglich doch sehr überschaubaren Gruppe auf über zwanzig Personen gewachsen und auch ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil von Brettens großartigem Peter-und-Paul-Fest geworden. Auch sind wir nicht mehr in dem kleinen Hinterhof ansässig, sondern haben nun unseren festen Platz am Seedamm gefunden. Der Alltag unserer Gruppe ist genauso abwechslungsreich wie die beiden Berufsbilder: Vom Morgengrauen bis zur Dämmerung werden Spulen gewickelt, Weberzöpfe geflochten, Werkzeuge geschliffen und repariert, Steine behauen, Bänder gewebt und neugierige Lehrlinge in die hohen Künste eingewiesen. Unser Arbeitstag endet mit einem geselligen Beisammensein und einem deftigen Abendbrot.

Susanne Kalmbach

sbachstaedter@web.de

 

Stand: 2022

 

Die Tagelöhner – Arbeit ist das halbe Leben.

Die Tagelöhner zeigen auf dem Peter und Paul Fest das mobile Leben der Tagelöhner um 1504. Sie gehören zum armen Teil des Volkes ihrer Zeit: kein fester Wohnsitz, keine feste Arbeit. Immer unterwegs auf der Suche nach der nächsten Arbeit und dem nächsten Lohn, der einem die nötigsten Dinge ermöglicht.

Das Leben für Arbeit kennzeichnete das Leben eines Tagelöhners also maßgeblich. Gearbeitet wurde stets dort, wo und solange es Arbeit für sie gab. Die Tagelöhner sind auf dem Fest also überall dort zu finden, wo es Arbeit gibt.

Kein fester Wohnsitz, immer auf der Suche nach Arbeit – symbolisiert wird das durch den großen Planwagen, der das Herzstück des Lagerlebens der Tagelöhner ist: Immer zum Aufbruch und Weiterzug bereit.

Die Tagelöhner lebten ganz nach dem Motto: „von der Hand in den Mund“. Aus diesem Grund haben sich die Tagelöhner einen Holzlöffel, den jeder Tagelöhner am Gewand trägt, zum Erkennungszeichen gemacht. Außerdem erkennt man sie an ihrem Wappen. Das lederne Wappen zeigt ein „T“ und einen Löffel, das von jedem Tagelöhner auf einem Lederstück am Gewand getragen wird. Das einfache und arbeitsreiche Leben zeigt sich auch an der Kleidung: Hier wird kein eleganter Stoff getragen, sondern robuste und einfache Materialien und Farben.

Am Peter-und-Paul-Fest stellen die Tagelöhner, inzwischen über 25 an der Zahl, die Arbeit bei ihren Lehnherren durch Arbeit bei anderen Gruppen nach oder ziehen mit ihrem Handwagen über das Fest, auf der Suche nach Arbeit. Und obgleich das Leben der Tagelöhner von harter Arbeit geprägt ist, kennzeichnet sie doch auch ihre Fröhlichkeit, mit der es sich gleich viel leichter arbeitet. Nach einem arbeitsreichen Tag findet man die Tagelöhner daher in ihrem Lager: sie kommen zusammen, es wird gemeinsam gekocht, gegessen und der erwirtschaftete Lohn des Tages am Lagerfeuer bejubelt. 

 

Stand: 2022

 

 

Geschichte des Waschens:
Es war schon immer ein uraltes Bedürfnis der Menschen ihre Kleidung zu reinigen. Dieses Bedürfnis hat sich im Laufe von Jahrtausenden immer weiter entwickelt, um die Reinigungsresultate zu optimieren.
Es ist belegt, dass das Waschen im Mittelalter eine regelmäßige Pflicht in der Hausarbeit der Frauen war. Man lief bereits damals nicht einfach in schmutziger Kleidung herum, wenn man nicht die Achtung der Mitmenschen verlieren wollte. Allerdings war dies gar nicht so einfach, da sauberes und fließendes Wasser nicht überall verfügbar war. So wurde insbesondere in Klöstern die Wäschereinigung ein regelmäßiger und organisierter Vorgang. Durch die Verstädterung und Errichtung von Waschhäusern etablierte sich nach und nach auch der Beruf der Waschfrauen im 14. Jahrhundert.


Verfahren des Waschens:
Der wichtigste Prozess ist seit eh und je die Behandlung der Wäsche mit Wasser und einer mechanischen Einwirkung auf die Wäsche (Walken, Einreiben...). Man erkannte schon früh, dass dem Wasser durch bestimmte Zusätze eine höhere Waschkraft gegeben werden kann.
Bei der Holzverbrennung (Holz besteht aus organischen Stoffen) entsteht Asche. Die Asche enthält zahlreiche Salze wie Phosphate, Sulfate, Chloride Silicate und vor allem Kaliumcarbonat. Insbesondere das Kaliumcarbonat ist für den Reinigungsprozess entscheidend. Buchenholzasche ist daher am geeignetsten und auch das Mittel erster Wahl, da Asche ein Abfallprodukt, und somit selbst der unteren Ständegesellschaft zugänglich war.
Kaliumcarbonat zersetzt sich mithilfe von Wasser in Kaliumhydrogencarbonat und Kaliumhydroxid. Diese beiden Stoffe bilden eine alkalische Lösung, die stark basisch und ätzend ist.
Diese Eigenschaften macht die Lauge zu dem geeignetsten Mittel für den Waschprozess. Sie lassen die Fasern der Kleidung aufquellen und die Fette, den Schmutz, zersetzen.
Da Lauge auf Leinen eine bleichende Wirkung hat, ist die Einwirkungszeit des Waschguts entscheidend.
Die Verwendung von Seife für das Waschen der Wäsche war im Mittelalter nur den wohlhabenden Kreisen vorbehalten, da die Herstellung sehr teuer war.


Waschvorgang:
Das Waschen war bis weit in das 20. Jahrhundert hinein eine wahrliche Schwerstarbeit.
Die mechanischen Vorgänge, wie etwa das Walken, Reiben oder Schlagens des Waschguts, durch die der Schmutz sich leichter aus der Wäsche löste, forderte einen enormen Kraftaufwand. Da das Waschen so aufwendig war, wuschen wohlhabendere Leute oft nur 2-3 Mal im Jahr. Einfache Leute mussten oft einmal im Monat Waschtag abhalten, da sie nicht ausreichend Wäsche besaßen.
Zum „Bleichen“ wurde das noch vom Waschvorgang feuchte Waschgut auf Wiesen gelegt und von der Sonne geblichen. Unter Einwirkung des Sonnenlichts entwickelte das Gras Bleichstoffe.


Berufsstand:
In der mittelalterlichen Ständegesellschaft gehörten die Wäscherinnen zur untersten Schicht. Sie waren lediglich geduldet, das sie den Bessergestellten die harte mühselige Arbeit abnahmen.
Zu ihrem Handwerkszeug gehörten unter anderem Waschbretter („Wäschebatscher“), Steine, klares Wasser aus Flüssen und/oder Brunnen.
Neben der eintönigen und schweren Arbeit nahmen sich die Wäscherinnen jedoch immer Zeit sich auszutauschen. Sie gerieten damit in die Position der „Tratschtanten“, die ein moralisch kontaminiertes Wissen, aufgrund von Spuren in der Wäsche, über die Privatangelegenheit Anderer hatten.
Die Wäscherinnen waren ein Inbegriff von Geselligkeit, Natürlichkeit, Lebenslust und Schlagfertigkeit (im doppeltem Sinne), die besonders in Gesang, Tanz und Witz zur Geltung kommen.
Seit 1980 demonstrieren die Wäscherinnen beim Peter und Paul Fest ihre Arbeit. Am Seedamm neben dem Bauernlager befindet sich das Lager.
Sie sind an ihren Gewändern mit den blütenweißen Blusen und Hauben und den Überröcken erkennbar. Aufgrund der Einheitlichkeit haben sie einen hohen Wiedererkennungswert.

 

Anne-Kathrin Heim
Strombergstr.1
75433 Maulbronn
anne-berberich@gmx.net

 

Stand: 2022

1996 haben sich einige vom Peter-und-Paul-Fest begeisterte Brettener zur Gruppe “Zehrhaus Paravicini 1504 e.V.“ zusammengeschlossen. Der Name Paravicini geht auf eine Familie zurück, die wegen ihres Glaubens aus der Schweiz vertrieben wurde. In Bretten fanden die Vetriebenen eine neue Heimat und errichteten im heutigen Beyle-Hof eine Gastherberge und Posthalterei. 20 Jahre diente der Beyle-Hof auch dem Verein als Kulisse für sein mittelalterliches Zehrhaus.

Seit 2016 werden die Gäste rund um das Steinhaus in der Wassergasse bewirtet.

Getreu dem Slogan „Wassergass‘ – da tut sich was!“ finden Besucher des Zehrhauses das gewohnte Ambiente, das mit viel Liebe im Detail auch am jetzigen Standort gepflegt wird: Getrunken wird aus Tonkrügen, gegessen mit Holzlöffeln aus Tongeschirr und gereicht werden Speisen, die ins ausgehende Mittelalter passen. Umrahmt wird das fidele Treiben im „Zehrhaus in der Wassergasse“ von allerlei Volk, das mit Musik und Gaukelei für Kurzweil sorgt.

Vivat – Jubel – Hoch – Hurra!

 

Zehrhaus Paravicini 1504 e.V.
Postfach 1612
75006 Bretten

www.zehrhaus-paravicini.de

 

Stand: 2022

 

Das Handwerk der Zeidler

Das Zeidelwesen hat seinen Ursprung im frühen Mittelalter. „Zeidler“ waren Personen, die beruflich Waldbienenhaltung betrieben. Im damaligen Sprachgebrauch war „Zeidel“ der Honig. „Zeideln“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet „Honig schneiden“ oder auch „herausschneiden“ der Honigwaben aus dem Bienenstock. Anders als bei heutigen Imkern, wurde beim Schneiden von Honig die gesamte Honigwabe entnommen. Dadurch konnten Honig und Wachs von den Zeidlern sofort verwertet und weiterverarbeitet werden.
Die tägliche Arbeit der Zeidler ist charakterisiert durch das Sammeln von Honig von wilden oder halbwilden Bienen in den Wäldern. Durch planmäßiges Vorgehen konnten neue Nistplätze für die Bienen angelegt werden. Dadurch vermehrte der Zeidler seine Bienenvölker, was wiederum den Ertrag steigerte. Die Bienen wurden nicht, wie in der heutigen Imkerei, in gezimmerten Bienenstöcken oder Bienenkörben gehalten. Dennoch sorgten die Zeidler für Bienenwohnungen hoch oben in den Stämmen von Bäumen, den sogenannten „Beuten“. Das sind künstliche Höhlen unterhalb des Baumwipfels, welche durch das Aushöhlen der Bäume entstehen. Beim Bau der Beute wurde oftmals die Baumkrone entfernt, um Schäden durch einen Windbruch vorzubeugen. Aber durch diesen Eingriff starb der Baum ab, was auf Dauer zu einer Dezimierung des Baumbestandes führte. Damit die Bienen in die Beute ein- und ausfliegen konnten, wurde als Eingang ein kleines Flugloch gefertigt. Die Besiedelung der Baumbienenwohnungen hing ganz von ihrem natürlichen Umfeld ab. Die Beuten wurden entweder von schwärmenden Bienen besetzt oder es wurde ein Bienenschwarm gezielt von den Zeidlern angesiedelt. Das Einfangen von Bienenschwärmen war ausschließlich den Zeidlern erlaubt.
Die Beute-Techniken wurden über die Jahre verbessert. So entstand die Klotzbeute: ein Stück ausgehöhlter Baumstamm mit einem Bienenstock. Dieser wurde in der Nähe des Wohnhauses auf die Erde gestellt. Durch diese Nähe zur Zivilisation waren die Bienen vor wilden Tieren besser geschützt. Aus den Klotzbeuten entwickelten sich die Bienenkörbe und die heutigen Bienenkästen.

Die Erträge der Zeidler waren zur damaligen Zeit unbeschreiblich wertvoll. Zum einen der Honig, das flüssige Gold, was damals das einzig bekannte Süßungsmittel für Speisen und Getränke war. Zum anderen das Wachs, welches für die Herstellung von Kerzen verwendet wurde. Diese Bienenwachskerzen stellten die nahezu einzige Alternative zu offenem Feuer für die Beleuchtung in der Nacht dar. Die Bienen lieferten aber auch Basisstoffe für die damalige Medizin: Propolis (Kittharz der Bienen) oder das Gelee Royal (Königinnenfutter). Somit waren die Zeidler durch die Gewinnung dieser wertvollen Materialien angesehene und gefragte Bürger im damaligen Gesellschaftssystem.
Begründet durch die besondere Position der Zeidler in der damaligen Gesellschaft wurde durch Kaiser Karl IV. um 1350 in einer Urkunde, dem Zeidler-Freiheitsbrief, besondere Rechte zugesprochen. Zu diesen Privilegien gehörte unter anderem die Zoll- und Lehensfreiheit (steuerfreier Besitz von Land und Gütern) im ganzen Land, eine eigene niedere Gerichtsbarkeit, ein niedriges Jagdrecht sowie kostenloses Holz zum Bau der Beuten. Weiblichen Nachfahren wurden diese Rechte und Pflichten vererbt, was zur damaligen Zeit sehr außergewöhnlich war. Das Führen einer Waffe, der Armbrust, war ihnen erlaubt. Außerdem durfte an Sonn- und Festtagen eine Tracht getragen werden. Im Alltag trug man Arbeitskleidung mit Gesichtsschutz, einer sogenannten Korbgugel.
Als Gegenleistung für die besonderen Rechte waren die Zeidler verpflichtet einen großen Teil ihrer Erträge an den Kaiser und Landesfürsten, sowie an den Klerus (Priesterschaft) abzugeben. Sie waren zuständig für die Pflege des Waldes und die Wiederaufforstung der Wälder nach Stürmen oder Bränden und trugen somit die ganze Verantwortung für das Wachstum der Bäume und Bienen. Außerdem konnten die Zeidler durch den Kaiser zum Kriegsdienst mit der Armbrust einberufen werden.

Mit selbst hergestellten Klotzbeuten, Korbgugel, Zeidelwerkzeug und einem Kinderbastelangebot am Samstagnachmittag wollen wir die Besucher des Festes auf uns aufmerksam machen und dieses Handwerk näher bringen. Zudem nehmen wir am Festzug teil. Wer mehr erfahren möchte, schaut am Peter-und-Paul-Fest einfach bei uns vorbei.

Ansprechpartner

Markus Hofmann

Markushofmann_87@web.de

 

Stand: 2022

Epoche um 1824

Kommandant:

 

Hauptmann Dieter Petri, stv. Landeskommandant des Landesverbandes der Bürgerwehren u. Milizen Baden-Südhessen.

 

Am 20. Januar 1824 genehmigte und verlieh Großherzog Ludwig zu Baden die "Statuten für das uniformierte Bürger Militair zu Fuß in Bretten". Die Uniformierung der Bürgerwehr ist napoleonischen Ursprungs und basiert auf den damaligen Vorschriften: Dunkelgrüner Rock im Frackschnitt mit ziegelrotem Kragen, ziegelroten Ärmelaufschlägen und Schoßumschlägen sowie silbernen Knöpfen, weiße Leinenhose, schwarzer Tschako mit blau-weißer Huppe (Infanterie und Artillerie) bzw. rot-weißer Huppe (Musiker), dazu weiße Fangschnur, weißes Lederzeug, weiße Handschuhe sowie schwarze Schuhe.

Die Bewaffnung der Wehr besteht aus der Muskete Modell 1777 (Vorderlader) aptiert auf Perkussion Kaliber .69 mit Oberndorfer Hahn und Dreikantbajonett sowie Ordonanzsäbeln Modell 1824/52 mit Lederscheide und Portepee. Die Offiziere tragen Degen.

 

Dieter Petri
In der Au

75015 Bretten-Rinklingen

www.buergerwehr-bretten.de

von links Thomas Klingenfuß, Jürgen Schuh, Gerhard Franck, Rudi Lehnert, Roland Lehnert

 

Die "Ausschüsser" oder "Ausschüssler" sind die auf Befehl des Landesherren ausgemusterten Wehrfähigen, die "ausrückungspflichtig" sind . Es war auch in den Städten die allgemeine Bürgerpflicht, sich eine Waffe anzulegen und der städtischen Obrigkeit und dem Rat für innere Sicherheit und Ordnung für Wach- und Streifendienste zur Stadtverteidigung gegen Angriffe von außen zur Verfügung zu stehen. Außer den städtischen Pflichten waren die Bürger auch noch dem Landesherren zu Kriegsdiensten verpflichtet. In der Kurpfalz waren seit dem 15. Jahrhundert regelmäßige Musterungen eingeführt worden, zu denen alljährlich alle wehrfähigen Männer einberufen wurden. In Friedenszeiten wurden die Ausschüsser zu ortsbügerlichen Pflichten angehalten, die Obrigkeit war sehr darauf bedacht, daß die Ausschußmannschaft und alle wehrfähigen Bürger im Gebrauch der Waffe geübt waren. Der Landesausschuß sollte ja im Kriegsfall zur Verfügung stehen.

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