Foto: © Brettener Bierbreuwer

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Brettener Bierbreuwer

Die Geschichte der Brettener Bierbreuwer

Während des Peter- und Paul-Festes 1993 saßen einige junge Brettener bei einem Krug Bier zusammen. Durch den historischen Rahmen kam die Frage auf, welchen Stellenwert Bier wohl im Mittelalter hatte? Die Anwesenden waren jahrelang bei verschiedenen Peter-und-Paul-Gruppen aktiv und erkannten sofort, dass die Darstellung des Bierbrauens eine Bereicherung des Brettener Stadtfestes wäre. Es fanden sich schnell weitere Interessierte, die beim Aufbau einer „Historischen Bierbrauergruppe“ mitwirken wollten. Die „Brettener Bierbreuwer“ waren geboren.

Die ersten Anstrengungen der Bierbreuwer

In den folgenden Wochen und Monaten wurden etliche Anstrengungen unternommen, um sich in die Materie der Braugeschichte einzuarbeiten. Es wurden Bücher gewälzt, Briefe an verschiedene Schulen und Brauereien geschrieben (z.B. an die Brauerschule in Ulm, Privatbrauerei Hoepfner Karlsruhe, Weihenstephan). Des Weiteren wurden Brauereimuseen besucht, um sich die Geschichte des Bierbrauens in den verschiedenen Epochen sowie Regionen bzw. Ländern vor Augen zu führen. Außerdem konnte man auch die Gerätschaften sowie Zubehör anschauen, welches für das Lager der Bierbreuwer benötigt wurde.

Der erste Sud

Kurzerhand wurde eine Küche zur „Braustätte“ erklärt. Allerdings kamen beim Einmaischen doch ernste Zweifel, ob aus dieser „unappetitlichen Brühe“ am Ende Bier werden konnte und ob man in Zukunft nicht lieber Wein trinken solle. Aber man wollte ja dem Publikum an Peter-und-Paul etwas bieten, und so wurde der Sud tapfer zu Ende gebracht. Das Ergebnis war das „Brettener Hundlsebräu“.

500 Jahre Geschichte

Seit 1994 nehmen die Brettener Bierbreuwer aktiv am Peter-und-Paul-Fest teil. Für viele Gäste ist die Darstellung der historischen Braukunst sowie die dazugehörende Bierprobe beliebter Anlaufpunkt und es wird über Geschmack, Farbe und Herstellung des Gerstensaftes gefachsimpelt. Die Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren ein großes Fachwissen angeeignet, um auf fast jede Bier-Frage antworten zu können. So ist vielen unbekannt, dass 5000 bis 3000 v. Chr. schon im alten Ägypten und Syrien Bier hergestellt wurde. Es unterschied sich in der Herstellung durch die Beigabe von Fladenbrot als Gärungszusatz. Im frühen Mittelalter unterlag die Bierherstellung fast gänzlich den Frauen, die das Brauen für den eigenen Haushalt übernahmen. In dieser Zeit wurden wohl noch diverse Kräuter zugesetzt, um den oft schalen Geschmack zu verfeinern.

Klösterliches Fastengetränk

Im Jahre 1516 trat das bis heute in Deutschland gültige Reinheitsgebot in Kraft, nach welchen hierzuland lediglich Hopfen, Malz und Wasser zur Bierherstellung verwendet werden dürfen. Klöster wie Andechs und Weihenstephan begannen schon früh , die Bierherstellung weiter zu entwickeln, um Ihr „Fastengetränk“ immer schmackhafter werden zu lassen. Es entwickelte sich zu einer erklecklichen Einnahmequelle für so manche Abtei. Zu jener Zeit wurde übrigens fast ausschließlich obergärig gebraut, da hier der Sud nicht gekühlt gelagert werden muss. Durch die technischen Weiterentwicklungen (Kühlmöglichkeiten etc.) und das Wissen um die Hygiene ist heute ein gleichbleibendes und leckeres Ergebnis zu erwarten.

Wichtig zu wissen für alle, die unter die Hobbybrauer gehen möchten: Jeder Braugang ist bei der Zollbehörde anzumelden und entsprechende Abgaben fallen an.

Die Brettener Bierbreuwer freuen sich auf Ihren Besuch!

Brettener Bierbreuwer
Hauptstraße 62/1
75015 Bretten-Rinklingen

Matthias Lorenz
Tel.-Nr.: 07252/8159
Handy-Nr.: 0170/3112536
bierbreuwer1966@t-online.de

Stand: 23.06.2025