Ehrbare Zünfte Brettheim

Foto: © Ehrbare Zünfte Brettheim

Ehrbare Zünfte Brettheim

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Ehrbare Zünfte Brettheim

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Ehrbare Zünfte Brettheim

Das Marktrecht in Brettheim

In Bretten kann das Marktrechtrecht bereits seit 1148 belegt werden. Eine entsprechende Urkunde weist auf damals bereits bestehende Marktprivilegien hin. Das Münzrecht einer Brettener Münze ist aus der Gründungsurkunde des Zisterzienserkloster Maulbronn zu entnehmen.

Straßennamen als Nachweis für Gewerbe und Handel

Durch den Zunftzwang wurden die Ausübung eines Gewerbes, die Vergabe an einzelne Gewerbe sowie der Vertrieb der Waren geregelt. Wer unzünftig arbeitete, wurde bestraft und als Stümper verfolgt. Noch heute gibt es Straßennamen in Bretten und Umgebung die auf alte Gewerbebezeichnung zurückgeht. Wie die Lohgasse, Gerbergasse, Apothekergasse, Werkhausgasse, zur Bergmühle, Ölmühle oder Mühlengasse. Auch ein Teil des Festgeländes – Am Viehmarkt, Schlachthausgasse – geht auf Markt und Gewebe zurück.

Die Ehrbahren Zünfte zu Brettheim sind auch in diesem Jahr dabei

Die Zunft vertrat sowohl das Gemeininteresse der zunftangehörigen Berufsgenossen nach außen als auch den Eigenschutz des einzelnen Mitgliedes. In der Handwerkergasse an der Kreuzung der Obere und Untere Kirchgasse kann man verschiedene Handwerksberufe, die es alle damals schon gegeben hat, sehen. Der eingetragene Verein wurde 1984 von handwerksbegeisterten Gesellen und Meistern vieler Berufe gegründet. In der Gasse haben wir einen eigenen Brunnen, der besonders wichtig für die Filzhutmacher und Korbmacher ist, weil sie für ihre Tätigkeiten Wasser brauchen. Die große Zunftfahne in der Mitte des Platzes ist weithin zu sehen. Um alle zwölf Handwerke in ihr eigenes Haus zu bringen, werden geschälte Fichtenstangen mit Holzdübeln und Stricke zu Hütten verbunden. So haben alle 70 Mitglieder ein Dach aus wasserdichten Planen und die Werkstatt ist vor Regen und Sonne geschützt.

In der Werkstatt

Die Werkstätten und Arbeitsräume liegen eben im Erdgeschoss, möglichst ohne Stufen und Treppen zu erreichen. Der Verkaufsraum ist zur Straße hin offen. Manche Waren werden auf Ständer oder einfach auf die Straße ausgelegt. Die Meister besitzen das Werkzeug und liefern das Rohmaterial an den Gesellen oder Lehrling. Gemäß den Bestimmungen der Zunft muss die Arbeit sichtbar vor dem Kunden erfolgen, sodass die Güte garantiert und kein Betrug möglich ist. Bei vielen Berufen wie Filzhutmacher, Buchbinder, Beutel / Taschenmacher oder Bleiverglaser werden die Waren nach Wunsch nach Maß gefertigt.

Dargestellte Berufe auf dem Fest: Beutler, Buchbinder, Buchdrucker, Besenbinder, Gürtler, Bleiverglaser, Wollspinner, Filzhutmacher, Korbmacher, Kerzenzieher, Leiterbau/Schreiner, Holzuhrmacher, Fladenbäcker.

Die einzelnen Berufe zeigen etwa, wie aus Lederstücken Beutel und Taschen und in Form gebracht werden. An Fichtenstangen und Eichensprossen wird gebohrt, ausgestemmt und mit Holzkeilen die Sprossen eingesetzt. Einzelne bunte Glasstücke werden in Blei gefasst, bis eine Fensterverglasung entstanden ist. Aus einzelnen Weiden werden Körbe und aus losen Papierblättern ganze Bücher. Aus gekämmter Schafwolle, meist grau oder braun, bestem Brunnenwasser aus dem eigenen Brunnen in der Handwerkergasse, Seife und einer zugeschnittenen Form aus Leder, entsteht ein Filzhut. Auch die Entstehung von Schnallen und Beschlägen aus Kupfer sind zu sehen, die durch Hämmern, Drücken und Pressen in Form gebracht wurden. Die verschiedenen Einzelteile konnten mittels Falzen, Bördeln und Vernieten sowie Hart oder Weichlöten zusammengefügt werden. Präsentiert wird auch das Spinnen von gesäuberter Rohwolle zu Garn an einem Spinnrad. Kleider machten Leute, daher spielt das äußere Erscheinungsbild der verschiedenen Handwerkszünfte mit Weste, Hemd und Hut – wie man es beim Zimmermann noch heute gut erkennen kann – eine große Rolle. Bei Einbruch der Dunkelheit fallen die Werkzeuge auf den Tisch und verschwinden in die Holzkisten. Sie werden gegen Laternen und Kerzenständer getauscht, damit Holzteller, Löffel, Messer und Liederbuch nachts gut zu sehen sind.

Wann kann man das Städtische Handwerk sehen?

Am Samstag von 15.00 Uhr bis Einbruch der Nacht und am Sonntag  nach dem großen Festzug bis Einbruch der Dunkelheit.

Mehr über das Handwerk

gibt es im Buch „Die Welt des Handwerks um 1500“, herausgegeben von Herbert Meindl und Werner Zailer.

 

Kontaktdaten:

Werner Zailer
Hauptstraße 62
75015 Bretten
0176 47323054

Gerhard Drabek
Eichendorffweg 11
75015 Bretten
07252 80608
oder 0176 63704023
gerhard.drabek@web.de

www.ehrbahre-zuenfte-brettbeim.de

 

Stand: 23.06.2025